Berlin. .
Nach der Wahl Hannelore Krafts zur NRW-Ministerpräsidentin hat CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann angekündigt, dass sich seine Partei der Zusammenarbeit nicht völlig verweigern wird. „Totalopposition wäre Quatsch.“
Nach der Wahl von Hannelore Kraft zur neuen Ministerpräsidentin in NRW, hat CDU-Landtagsfraktionschef Karl-Josef Laumann versichert, seine Partei werde sich einer Zusammenarbeit nicht völlig verweigern. „Totalopposition wäre Quatsch“, sagte Laumann. Die Opposition müsse natürlich auch eine „Abteilung Attacke“ haben, werde aber im Landtag nicht nur mit Ja oder Nein stimmen. Am Ende werde die CDU immer danach entscheiden, was gut für das Land sei. „Wenn Frau Kraft etwas vorlegt, was gut fürs Land ist und was der CDU-Politik entspricht - warum sollten wir dann nicht mitmachen?“, fragte er.
SPD und Grüne werben bei CDU und FDP im nordrhein-westfälischen Landtag um Unterstützung für ihre Minderheitsregierung. Die neue Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sagte am Donnerstag, sie sei zuversichtlich, dass ihre Minderheitsregierung auch Unterstützung von Christdemokraten und FDP erhält. Die künftige Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) rief CDU und FDP auf, aus der „Schmollecke“ herauskommen.
Tiefe Wunden bei Union und FDP
SPD und Grüne hatten bei der Landtagswahl am 9. Mai die absolute Mehrheit um ein Mandat verfehlt. Nach erfolglosen Sondierungen mit anderen Parteien entschlossen sie sich zur Bildung einer Minderheitsregierung. Die Wahl Klafter zur Ministerpräsidentin wurde möglich, weil sich die Linkspartei der Stimme enthielt.
Kraft sagte: „Bei Union und FDP sind die Wunden derzeit noch sehr tief.“ Aber nach der Sommerpause könne das schon wieder anders aussehen.
Löhrmann sagte, sie hoffe, dass die anderen Fraktionen der Einladung von SPD und Grünen folgen und da, wo sie es in der Sache richtig finden, auch mitstimmen werden. „Ich kann nicht einsehen, warum die FDP zum Beispiel einem Kinderbildungsgesetz nicht zustimmen kann, in dem sich Positionen der Liberalen wiederfinden“, sagte sie.
Die Minderheitsregierung soll eine Ausnahme bleiben
Schwesig wertete die Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen als Ausnahme. Auf Bundesebene favorisiere sie in vier Jahren ein neues Bündnis mit den Grünen. „Eine Minderheitsregierung sollte die Ausnahme bleiben. Unser Ziel sind Mehrheitsregierungen“, sagte Schwesig. In Nordrhein-Westfalen gebe es aber derzeit keine Alternative. „Ich bin ein Fan einer klassischen rot-grünen Koalition und wünsche mir, dass wir sie nach der Bundestagswahl 2013 umsetzen können“, sagte Schwesig, die in Mecklenburg-Vorpommern Sozialministerin ist und dort mit der CDU regiert.“Wenn es dazu nicht reichen sollte, müssen wir sehen, mit welcher anderen Partei es hinreichende Schnittmengen gibt.“ Zugleich verteidigte Schwesig die nordrhein-westfälische Minderheitsregierung. „Lieber eine gute Minderheitenregierung in NRW als eine schlechte Mehrheitsregierung schwarz-gelb in Berlin.“ (ddp)