London. Der Klimawandel verursacht jedes Jahr den Tod von 300.000 Menschen. Das stellt eine aktuelle Untersuchung fest. Unter Wirbelstürmen, Dürre und Überschwemmungen leiden vor allem Menschen in den Entwicklungsländern. Gleichzeitig tragen diese Länder bisher kaum zur globalen Erwärmung bei.

Der Klimawandel ist laut einer Studie verantwortlich für den Tod von 300.000 Menschen im Jahr und verursacht Kosten von 90 Milliarden Euro. Vor allem die Ärmsten der Welt litten unter der Folge der Erderwärmung, heißt es in einer Untersuchung des Global Humanitarian Forum, die am Freitag in London vorgestellt wurde. Der Leiter der Organisation, der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan, sagte, angesichts dieser Ergebnisse sei bei der Weltklimakonferenz in Kopenhagen im Dezember ein «mutiges» Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls nötig. Ansonsten drohten «massenhaftes Hungern, massenhafte Migration, massenhafte Krankheiten und massenhafter Tod».

Laut der Untersuchung könnten bereits 2030 eine halbe Million Menschen jährlich infolge des Klimawandels ums Leben kommen. Die Menschen in Bangladesch seien bedingt durch den Klimawandel regelmäßig von Wirbelstürmen und Überschwemmungen betroffen, Bauern in Uganda von Dürre und mehrere Karibik- und Pazifikinseln vom Anstieg des Meeresspiegels. Die 50 am wenigsten entwickelten Länder der Welt tragen laut der Studie zu weniger als einem Prozent zum Klimawandel bei. (afp)