Mainz. Das Duell zwischen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier dauert noch fünf Monate. Lange schien sie die Nase vorn zu haben, doch jetzt holt der SPD-Kanzlerkandidat auf. Laut einer aktuellen Umfrage wünschen sich inzwischen 33 Prozent der Deutschen Steinmeier als Bundeskanzler.

Fünf Monate vor der Bundestagswahl legt SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in der Wählergunst deutlich zu. Wie das ZDF am Freitag mitteilte, wünschten sich im aktuellen Politbarometer bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin hätten, im April 33 Prozent Steinmeier als Kanzler. In der März-Umfrage waren es noch 26 Prozent. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) liegt mit 53 Prozent (März: 57 Prozent) jedoch weiterhin mit großem Abstand vor ihrem Herausforderer.

In der politischen Stimmung verbesserte sich die CDU/CSU laut Umfrage erneut leicht auf jetzt 41 Prozent (plus 1). Die SPD legte zum zweiten Mal in Folge zu und kommt auf 27 Prozent (plus 2). Dagegen muss die FDP mit 11 Prozent (minus 3) klare Einbußen hinnehmen, während die Linke mit 9 Prozent ebenso wie die Grünen mit 8 Prozent stabil bleibt.

Köhler ist Bundespräsidenten-Favorit

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Danach käme die Union weiterhin auf 37 Prozent, die SPD auf 26 Prozent (plus 1), die FDP erhielte 14 Prozent (minus 1), die Linke unverändert 10 Prozent, die Grünen erneut 9 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen ebenfalls wieder 4 Prozent.

Vier Wochen vor der Wahl des Bundespräsidenten wünschten sich gut drei Viertel der Befragten (76 Prozent) erneut Horst Köhler als Bundespräsidenten, nur 9 Prozent sprachen sich für die SPD-Kandidatin Gesine Schwan und nur 3 Prozent für Linke-Kandidat Peter Sodann aus. Letztere erhalten laut Umfrage auch in den jeweils eigenen Anhängerschaften nur sehr wenig Unterstützung: 16 Prozent der SPD-Anhänger sähen gern Schwan und 7 Prozent der Linke-Anhänger Sodann im Amt.

Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 21. bis 23. April telefonisch 1445 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. (ddp)

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