Düsseldorf. Ironisch hat sich NRW-Minister Laumann zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen geäußert. In dem Sektor gebe es massive Defizite.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht erhebliche Defizite bei der Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem, die nach seinen Worten eine „traurige Veranstaltung“ ist. „Ich bin 2023 50 Jahre Mitglied derselben Krankenkasse. Die einzige Innovation meiner Versichertenkarte, die ich erlebt habe, ist das Passbild“, sagte Laumann in einem Interview des Magazins „Gesundheit und Gesellschaft“, das vom AOK-Bundesverband herausgegeben wird.

Die Defizite im Digitalsektor beträfen etwa eine mangelnde Vernetzung von Schwerpunktkrankenhäusern mit Kliniken in den Regionen. Außerdem gibt es laut Laumann zu wenig Telekonsile - also Beratungen von Ärzten mit Hilfe von digitalen Medien. Krankenhäuser und Arztpraxen seien heute zwar hochdigitalisiert.

Mahnt: Karl-Josef Laumann (CDU), Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, sieht erhebliche Defizite bei der Digitalisierung des Geundheitssystems.
Mahnt: Karl-Josef Laumann (CDU), Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, sieht erhebliche Defizite bei der Digitalisierung des Geundheitssystems. © dpa | David Young

Das System ist aber nicht zum Patienten hin digitalisiert, und sektorübergreifend auch nicht“, betonte Laumann. „Immerhin müssen wir Radiologieaufnahmen heute nicht mehr in großen Mappen transportieren“, fügte der NRW-Minister hinzu. (dpa)