Düsseldorf. Nach dem Rücktritt von NRW-Umweltministerin Heinen-Esser wegen ihrer Mallorca-Affäre, führt Finanzminister Lutz Lienenkämper nun das Ministerium.

Nach dem Rücktritt der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) in Folge der „Mallorca-Affäre“ übernimmt Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) zusätzlich ihre Ressorts. Das kündigte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Donnerstagabend in Berlin an. Heinen-Esser war am Donnerstag zurückgetreten, nachdem zuvor bekanntgeworden war, dass sie wenige Tage nach der Flut-Katastrophe im vergangenen Juli mit weiteren Regierungsmitgliedern auf Mallorca eine Party gefeiert hatte.

Die 56-Jährige habe damit „die notwendigen Konsequenzen gezogen aus den Entwicklungen der vergangenen Wochen und des heutigen Tages“, sagte Wüst. Der Schritt fuße auf der Tatsache, dass eine fortlaufende öffentliche Diskussion, wie zuletzt über ihren Mallorca-Aufenthalt und die Feier, das Vertrauen in das Amt der Ministerin beschädigen würde. „Ich teile das“, unterstrich der Regierungschef.

NRW-Ministerpräsident Wüst: Vertrauen ist das höchste Gut in der Politik

„Ich sage aber auch: Politik und Familie dürfen sich nicht ausschließen. Seiner eigenen Familie ebenso gerecht werden zu wollen wie Anforderungen eines öffentlichen Amtes - das muss möglich sein.“ Er halte ihren Schritt dennoch für richtig. Politik lebe auch von Konsequenz. „Das höchste Gut in der Politik ist das Vertrauen der Menschen, denn das ist die Grundlage unserer Arbeit.“ Wenn dieses Vertrauen nicht mehr da sei, dann habe die politische Arbeit keine Basis mehr.

Deswegen danke er Heinen-Esser für ihre Entscheidung. Und er danke ihr auch für fast vier Jahre Arbeit als Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. „Ihre engagierte, kenntnisreiche und umsichtige Amtsführung hat parteiübergreifend Anerkennung gefunden.“ (dpa)