Berlin . Vor fast drei Wochen begann der Krieg in der Ukraine. Betroffen sind davon auch tausende Tiere in Zoos – sie drohen zu verhungern.
Während die russischen Truppen die Angriffe auf die Ukraine ausweiten, harren auch tausende Zootiere gemeinsam mit einigen Pflegern und Pflegerinnen in den ukrainischen Städten aus. Ein großer Zoo in der Nähe von Kiew appelliert am Dienstag für einen sichereren Korridor zur Unterstützung der Tiere. "Wir können keine Nashörner und Giraffen da rausholen, und wir haben nicht einmal Medikamente, um sie einzuschläfern", sagte Sprecher Mychajlo Pintschuk nach Angaben der Agentur Unian.
Ohne sicheren Korridor erwarte die Exoten in Demidiw der Tod durch Kälte und Hunger. Die Tiere würden aktuell nur dank einiger Helfer und Helferinnen überleben, die "Reste der Reste" verteilen würden. Es sei dringend nötig, Brennstoff und Essen in den Zoo zu bringen, um die Tiere zu wärmen und füttern.
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Mehrere Tiere aus der Ukraine evakuiert
In der vergangenen Woche waren bereits sechs Löwen, sechs Tiger, zwei Wildkatzen und ein Wildhund aus der Ukraine evakuiert worden. Das teilte die zuständigen Tierauffangstation mit. Die Tiere waren allesamt zunächst nach einer zweitägigen Odyssee entlang der Frontlinien per Lastwagen aus einem Schutzgebiet in der Nähe von Kiew in den polnischen Zoo gebracht worden. Schließlich kamen sie in Auffangstationen unter anderem im spanischen Alicante und in Belgien.
Wie können Zoos in der Ukraine unterstützt werden?
Geholfen werden kann den Tieren, die weiterhin in der Ukraine sind, außerdem durch Spenden. Der Tierpark Berlin und der Berliner Zoo verschickten in der vergangenen Woche bereits 20 Tonnen Tiernahrung sowie weitere Hilfsgüter in Richtung Ukraine. Außerdem wurde ein Spendenkonto für den Zoo in Kiew eingerichtet (IBAN: DE84 1004 0000 0661 2345 00, BIC: COBADEFFXXX, Verwendungszweck: Zoo Kiew).
Der Zoo in der Stadt Mykolajiw rief auf Twitter außerdem zur Unterstützung durch den Kauf von Tickets auf, um die Tiere vor dem Hungertod zu retten. Möglich ist das über den ukrainischen Veranstaltungsmakler Kontramarka. Hier können auch aus dem Ausland Tickets für den Zoo erworben werden.
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(csr/mit dpa)