Berlin. Eine Impfkampagne als Mangelverwaltung: Die Hausärzte starten nach Ostern mit wenig Stoff, der bis Ende April nur von Biontech kommt.
Die Hausärzte sollen ab dem 7. April gegen Covid-19 impfen – einen Tag später als geplant. In den ersten Wochen – mindestens aber bis zum 18. April – werden sie allerdings nur den Stoff von Biontech/Pfizer verabreichen, wie aus einem Informationsschreiben der Kassenärztlichen Vereinigung hervorgeht.
Der Grund ist, dass Biontech direkt nach Ostern „mit Abstand die größten Mengen an Impfstoffdosen“ liefern wird, erläuterte das Gesundheitsministerium auf Anfrage unserer Redaktion. Die Ampullen von Astrazeneca werden in dieser Zeit ausschließlich in den Impfzentren gespritzt. Damit will man sichergehen, dass dort genug Stoff für die Zweitimpfungen verbleibt.
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Eine Sprecherin von Astrazeneca Deutschland erklärte unserer Redaktion, „aufgrund der leichten Handhabung“ sei die einfache Anwendung des Impfstoffs in bestehenden Gesundheitseinrichtungen wie Hausarztpraxen „gut möglich“. Lagerung und Transport erfolgten unter normalen Kühlkettenbedingungen bei zwei bis acht Grad Celsius. Astrazeneca geht davon aus, die Lieferzusagen für die ersten beiden Quartale „weitgehend“ einhalten zu können.
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Corona-Impfstoff: Versorgung soll sich später entspannen
Im weiteren Verlauf der Impfkampagne dürfte sich die Versorgungslage nach den bisherigen Plänen entspannen. Dann soll zum einen mehr Impfstoff zur Verfügung stehen, auch von Astrazeneca, sodass zum anderen dann alle Vertragsärzte einbezogen werden.
Dass man mit den Hausärzten beginnt, liegt allein daran, dass zum Start laut Kassenärztlicher Vereinigung nur eine „begrenzte Liefermenge von etwa einer Million Dosen pro Woche“ erwartet wird. Der Impfstart in den Praxen finde „in homöopathisch geringen Mengen statt, mit zunächst 20 Impfdosen je teilnehmender Praxis“, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, Roland Stahl, unserer Redaktion.
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Zuletzt wurde über die mangelnde Akzeptanz des Vakzins von Astrazeneca berichtet. Dass es bei den Hausärzten mit Biontech losgeht, dürfte ihnen im April vielerorts einen Vorteil gegenüber den Impfzentren eröffnen, die weiter mit Astrazeneca arbeiten.
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Hat Moderna Vorbehalte gegen die Lieferkette?
Von den Herstellern gehen die Vakzine an den Großhandel, von dort weiter an die Apotheken, die wiederum die Ärzte versorgen. Spätestens ab dem 30. März sollen sie die Impfstoffe in den Apotheken bestellen können. Tausende Apothekerinnen und Apotheker werden den Impfstoff vorbereiten. Sie „tauen“ das Biontech-Vakzin (aus bis zu minus 85 Grad) auf, bereiten es mit Kochsalzlösung auf, ehe es in Einmalspritzen aufgezogen und weiter gekühlt wird.
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Das US-Unternehmen Moderna, das wie Biontech einen mRNA-Impfstoff anbietet, soll laut „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ Bedenken haben und vorerst ebenfalls nicht in den Praxen verimpft werden. Das Problem seien die lange Logistikkette und der Transport. Der Stoff gilt als empfindlich und soll nicht größeren Erschütterungen ausgesetzt werden. Angeblich will Moderna daher seinen Stoff selbst verteilen.
Unterdessen riefen Forscher der Uniklinik Tübingen dazu auf, Menschen vor dringend erforderlichen, aber planbaren Operationen mit Priorität zu impfen. Das könne das Sterberisiko von Patienten laut einer Studie deutlich senken. So würde man verhindern, dass durch OPs geschwächte Menschen an einer Corona-Infektion sterben. Zu dem Schluss kamen die Wissenschaftler nach der Analyse von Daten von mehr als 56.000 Patienten aus mehreren Ländern.
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