Düsseldorf. Kitas in NRW sollen auf coronabedingte Personalengpässe reagieren können, indem sie die Betreuungszeiten reduzieren oder anpassen können.

Kitas in NRW dürfen ihre Betreuungszeiten um bis zu sechs Wochenstunden reduzieren, wenn andere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in den Einrichtungen nicht funktionieren. Es handele sich aber nur um die „letzte Möglichkeit“ und immer um die Entscheidung einzelner Kitas, sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Dienstag.

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Der eine legt vor, zieht der andere nach? Die Ministerpräsidenten von NRW und Bayern, Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU), sind zentrale Akteure im Kampf gegen die weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen. Söder hat die Corona-Regeln in Bayern bereits verschärft.
Von Tobias Blasius und Matthias Korfmann

Sein Ministerium hat sich mit den Kommunen im Land auf ein neues Konzept „Kindertageseinrichtungen im Pandemiebetrieb“ geeinigt. Die Kitas und ihre Träger können demnach frei entscheiden, wie sie auf Notlagen reagieren. Zum Beispiel mit dem Verzicht auf Ausflüge, mit digitalen Elternsprechstunden, gestaffelten Öffnungszeiten und Gruppentrennungen. Diese Entscheidungen würden stets vor Ort getroffen und hätten stets die „volle Unterstützung“ durch das Land, so Stamp. Sorgen um die Finanzierung müssten sich die Kitas nicht machen.

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Sogar in den bisher schlimmsten Phasen der Pandemie seien in NRW mindestens 95 Prozent der Kitas in Betrieb gewesen, sagte Stamp. Flächendeckende Schließungen werde es auch weiterhin nicht geben. Kinder hätten das Recht auf Betreuung und müssten ihre Freunde treffen können.

Kita-Expertin Barbara Nolte vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) findet es „richtig und wichtig“, dass die Einrichtungen individuell auf das Infektionsgeschehen reagieren dürfen. „Schon seit Beginn des kleinen Lockdowns fordern wir, den Einrichtungen in Bezug auf individuelle Bildung und Betreuung der Kinder und dem Schutz aller entgegenzukommen. Das neue Konzept kommt dem entgegen“, so Nolte.

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Die SPD-Fraktion im Landtag warf der NRW-Regierung vor, sie lasse die Kitas „allein im Regen stehen“. Landeseinheitliche Vorgaben „waren der Wunsch der Fachwelt und wären für alle Beteiligten besser zu handhaben gewesen“, sagte der familienpolitische Sprecher der SPD, Dennis Maelzer. Er warnte vor einem „unüberschaubaren Flickenteppich“.

Die Kindertagespflege ist nicht Teil des neuen Konzeptes.

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