Düsseldorf. Der SPD-Chef Norbert Walter-Borjans drängt auf den Einstieg des Landes NRW bei Thyssenkrupp Steel. Am Freitag entscheidet darüber der Landtag.

Angesichts der Krise in der Stahlbranche hat Norbert Walter-Borjans das Land Nordrhein-Westfalen aufgefordert, industriepolitische Verantwortung wahrzunehmen. NRW solle bei der angeschlagenen Stahlsparte von Thyssenkrupp einsteigen, sagte der SPD-Chef der Deutschen Presse-Agentur.

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Walter-Borjans betonte, es gehe aktuell um die weltweite Führungsrolle des Industriestandorts Deutschland an der Produktion von grünem Stahl sowie die damit verbundene Wasserstofftechnologie. „Bei der Sicherung von ThyssenKrupp als deutscher Stahlproduzent geht es um weit mehr als das Schicksal eines Traditionsunternehmens .“

SPD-Chef: NRW soll den Ausverkauf des Stahlstandorts Duisburg verhindern

Von Seiten des Bundes sei mit neun Milliarden Euro bereits ein Riesenbeitrag für die Entwicklung und den Einsatz der Wasserstofftechnologie geleistet worden. Die schwarz-gelbe Landesregierung soll nun ihren Beitrag für die NRW-Industrie leisten.

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NRW müsse den Ausverkauf des Stahlstandortes Duisburg veerhindern, so der SPD-Chef, „Der Einstieg des Landes bei Thyssenkrupp Steel wäre ein existenziell notwendiger Schritt in diese Richtung“.

NRW-Landtag entscheidet über Einstieg des Landes bei Thyssenkrupp Steel

Der Landtag von NRW entscheidet am Freitag üben den SPD-Antrag zum Einstieg des Landes bei dem Stahlkonzern. Wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilt, ist dieser Vorstoß bei der NRW-Landesregierung von FDP und CDU bisher auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Thyssenkrupp Steel aus Essen befindet sich seit geraumer Zeit in der Krise – und das Corona-Jahr spitzt die Lage weiter zu. Von Gewerkschaftsseite wird eine Staatsbeteiligung an der Thyssenkrupp-Stahlsparte seit langem gefordert. Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet, ohne den Einstieg des Landes könne es zur Zerschlagung des Kernbereichs von Thyssenkrupp und infolge dessen zu einem massiven Stellenabbau kommen.