Düsseldorf. Der Polizeiskandal um rechtsextremistische Tendenzen weitet sich aus: Mittlerweile ermittelt das NRW-Innenministerium gegen 169 Verdächtige.
Im Skandal um rechtsextremistische Tendenzen in der nordrhein-westfälischen Polizei ist die Zahl der Verdächtigen auf 169 gestiegen. Das bestätigte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums auf Anfrage unserer Redaktion.
Ende Oktober hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) im Innenausschuss des Landtags noch berichtet, seit 2017 seien insgesamt 151 Beschäftigte der Sicherheitsbehörden auffällig geworden. Er hatte damals bereits zu weiteren Hinweisen aus dem Polizei-Apparat ermuntert und versichert, dass jedem Verdacht nachgegangen werde.
Polizisten sollen über Jahre rechtsextremistische Bilder geteilt haben
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Gegen 138 der nun aktenkundigen 169 Verdächtigen seien straf- oder dienstrechtliche Verfahren eingeleitet worden, hieß es. Ins Rollen gekommen war der Skandal durch mehrere private Chat-Gruppen von Polizisten vor allem des Präsidiums Essen/Mülheim, die im September zufällig bei anderweitigen internen Ermittlungen aufgeflogen waren.
Dort sollen über Jahre rechtsextremistische Bilder von Weihnachtsbaum-Kugeln mit SS-Runen oder eines aus Dienstmunition drapierten Hakenkreuzes geteilt worden sein. Bei den beteiligten Beamten wurden insgesamt 50 Handys und zahlreiche technische Geräte sichergestellt, die aktuell noch von 100 Ermittlern ausgewertet werden.
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