Berlin. Am Mittwoch haben Bund und Länder über weitere Corona-Maßnahmen beraten. Bundeskanzlerin Merkel gab im Anschluss eine Pressekonferenz.

  • Die Corona-Zahlen steigen in Deutschland erneut auf eine neue Rekordhöhe: Fast 15.000 Infektionen meldete das Robert Koch-Institut
  • Anlässlich der vielen Neuinfektionen trafen sich am Mittwoch Bund und Länder zu einem Corona-Gipfel
  • Angela Merkel äußerte sich im Anschluss auf einer Pressekonferenz zu den neuen Beschlüssen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder haben sich am Mittwoch über weitere Maßnahmen im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus beraten. Wegen stark gestiegener Neuinfektionszahlen haben sich Bund und Länder auf schärfere Maßnahmen geeinigt, die am 2. November in Kraft treten und bis Ende des Monats anhalten sollen.

Unter anderem wurde beschlossen, dass Gastronomie- und Unterhaltungsbetriebe schließen müssen. Schulen und Kindergärten sollen offen bleiben. Auch Friseursalons dürfen unter Hygieneauflagen weiterarbeiten. Lesen Sie hier alle Beschlüsse: Lockdown „light“: Diese Regeln kommen ab 2. November

Pressekonferenz nach Corona-Gipfel – Merkel verteidigt harte Maßnahmen

Die Beratungen von Bund und Ländern startete am Mittwoch gegen 13 Uhr. Kurz nach 17.30 Uhr traten Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller vor die Presse, um die Beschlüsse zu erläutern.

Merkel zeigte sich angesichts der Lage ernst. „Wir müssen handeln, und zwar jetzt“, sagte die Kanzlerin. Man brauche jetzt im November eine befristete „nationale Kraftanstrengung“. Die Kanzlerin sprach von harten und belastenden Maßnahmen. „Deshalb ist das heute ein schwerer Tag, auch für politische Entscheidungsträger, ich will das ausdrücklich sagen, weil wir wissen, was wir den Menschen zumuten“, so Merkel.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Pressekonferenz, die am Anschluss an den Corona-Gipfel stattfand.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Pressekonferenz, die am Anschluss an den Corona-Gipfel stattfand. © dpa | FABRIZIO BENSCH

Merkel gibt am Donnerstag Regierungserklärung im Bundestag ab

Auch Söder verteidigte die harten Maßnahmen: „Es scheint kurzfristig hart, ist aber langfristig milder, als die Alternativen, nichts zu tun“, sagte er, dann lande man in einer „Endlosschleife“ und das ganze Land leide. „Wir verordnen eine Vier-Wochen-Therapie, wenn man das sagen kann. Wir hoffen, dass die Dosis richtig ist, dass es erfolgreich ist.“ Wie bei jeder Therapie gelte, dass sie wirken müsse und nicht zu früh abgebrochen werden dürfe. Auch interessant: Corona, Grippe oder Erkältung – so deuten Sie die Symptome richtig

Am Donnerstag, 29. Oktober, will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Regierungserklärung im Bundestag nochmals zur „Politik der Bundesregierung in der Corona-Pandemie“ äußern. Die Erklärung ist die dritte seit Beginn der Pandemie. Im Anschluss an die etwa 20-minütige Rede, die gegen 9 Uhr starten soll, ist eine anderthalbstündige Debatte geplant.

(nfz)