Washington. Trump hat seine Twitter-Follower dazu aufgerufen, sich bei der Witwe von Steve Jobs wegen eines kritischen Magazins zu beschweren.
US-Präsident Donald Trump hat seine Fans über den Kurznachrichtendienst Twitter dazu aufgefordert, Laurene Powell Jobs zu belästigen. Sie ist die Witwe des Apple-Mitbegründers Steve Jobs.
„Steve Jobs wäre nicht glücklich darüber, dass seine Frau das Geld, dass er ihr vererbte, für ein niedergehendes Magazin der radikalen Linken verschwendet“, schrieb Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Bei dem Magazin handelt sich um „The Atlantic“. Jobs hält den größten Teil an dem mehr als 160 Jahre alten Magazin. Weil dieses laut Trump „Fake News und Hass“ verbreite, sollten seine Fans Jobs anrufen und anschreiben, um ihre Empörung zum Ausdruck bringen. Zudem verlinkte der US-Präsident einen weiteren Tweet, in dem behauptet wird, Jobs hätte 500.000 Dollar für die Präsidentschaftskampagne des Trump-Rivalen Joe Biden gespendet.
Trump soll US-Veteranen als Verlierer bezeichnet haben
Der „Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg hatte in der vergangenen Woche einen kritischen Bericht über Trump veröffentlicht. Laut dem Artikel habe Trump bei einem offiziellen Aufenthalt in Frankreich 2018 den Besuch eines US- Militärfriedhofs abgesagt, weil der Regen seine Frisur ruinieren könne. Zudem soll er zu seinen Mitarbeitern gesagt haben: „Warum sollte ich diesen Friedhof besuchen? Er ist gefüllt mir Verlierern.“
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Der besagte Termin ist damals tatsächlich abgesagt worden. Allerdings wurde als offizieller Grund Startschwierigkeiten des Präsidentenhubschraubers wegen des schlechten Wetters angegeben.
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Trump fordert Entlassung von Journalistin
In dem Artikel von „The Atlantic“ werden als Beleg für die Aussagen Trumps vier anonyme Quellen angegeben. Ohne die Namen dieser Quellen zu kennen, ist eine unabhängige Bestätigung des Berichts nicht möglich.
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Die Journalistin Jennifer Griffin, die für den Fernsehsender Fox-News arbeitet, hatte den Artikel von zwei ihrer Quellen zumindest teilweise bestätigen lassen. Ihr entsprechender Bericht hatte Trump bereits dazu gebracht, die Entlassung von Griffin zu fordern. Zudem schrieb Trump auf Twitter, dass sein ehemaliger Lieblingssender Fox News für ihn nun gestorben sei. (jas)
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