Berlin/Hamburg. Fans des Rechtsaktivisten Attila Hildmann haben eine Satire nicht verstanden – und lösen einen Shitstorm gegen den 39-Jährigen aus.
Attila Hildmann hat einen heftigen Shitstorm geerntet – von den eigenen Fans. Und das nicht mal berechtigt. Seine Anhänger sind auf einen Satirebeitrag hereingefallen.
Das Satire-Portal „Der Postillon“ hatte am vergangenen Dienstag vermeldet, der Rechtsaktivist und Verschwörungstheoretiker stünde in Diensten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) – die Hildmann mit Adolf Hitler verglichen hatte – und würde von der Bundesregierung bezahlt.
Attila Hildmann – in den Diensten Angela Merkels?
Sein angeblicher Auftrag: Hildmann solle die Bewegung der Coronavirus-Leugner lächerlich machen. Als Reaktion erhielt der Kochbuchautor „hunderte Nachrichten“, berichtet das Portal „24hamburg.de“. Auch Sänger Xavier Naidoo, der selbst gern rechtslastige Verschwörungstheorien verbreitet, sei darauf reingefallen. Lesen sie dazu: Xavier Naidoos gefährliche Nähe zu „Reichsbürgern“
Attila Hildmann ist ein prominentes Gesicht der Coronavirus-Proteste. Bei der Demonstration in Berlin vor einer Woche wurde er von der Polizei abgeführt und verbreitete danach die Falschnachricht, die Berliner Polizei habe zwei Demonstranten getötet. Vor allem auf der Plattform Telegram ist der Berliner, der sich selbst „ultrarechts“ und einen Verschwörungsprediger nennt, sehr aktiv. Lesen Sie dazu auch: Corona-Demonstration: Wird die rechte Gefahr unterschätzt?
Attila Hildmann – vom prominenten Koch zum Verschwörungstheoretiker
Hildmann wurde einst für seine veganen Lebensmittel gefeiert, doch von diesem Erfolg ist nicht viel geblieben. In einem Kanal auf der App Telegram teilt der 39-Jährige seit Monaten nationalistische Inhalte und antisemitische Verschwörungstheorien. Bereits zweimal in Folge wurden Hildmann-Demos im Vorfeld wegen des Verdachts auf Volksverhetzung untersagt. Lesen Sie dazu: Attila Hildmann: Wie sich der vegane Koch radikalisierte
Der Grünen-Politiker Volker Beck hat nach einem Post von Hildmann Anzeige erstattet. Dieser hatte bei Telegramm geschrieben, für Beck würde er „als zukünftiger Reichskanzler wieder die Todesstrafe durch Eier-Treten auf öffentlichem Platz einführen“, schrieb Hildmann.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. (max)