Düsseldorf. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart will einen Ideen-Wettbewerb starten, für technische Lösungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Im Kampf gegen das Coronavirus will die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen künftig auf technische Lösungen wie etwa Luftfilter setzen. Eingesetzt werden könnten diese zum Beispiel in der Gastronomie oder im Einzelhandel.
„Damit könnten wir gerade im Herbst und Winter neue Möglichkeiten für die Branchen schaffen, ohne dass die Gesundheitsrisiken steigen“, sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Man wolle zudem eine „Innovationsklausel“ in der Corona-Schutzverordnung aufnehmen, um die Pandemie durch einen Wettbewerb um kluge Lösungen bewältigen zu können.
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Mit Blick auf die Corona-Warn-App schlug Pinkwart vor, den Funktionsumfang zu erweitern. „Im nächsten Schritt muss es darum gehen, die App europäisch zu vernetzen oder sogar zu einer europäischen Lösung zu kommen“, sagte er. Die Grenzübertritte beträfen nicht nur Touristen, sondern auch viele Geschäftsreisende.
SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach fordert Luftfilteranlagen für Klassenzimmer
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat Bund und Länder aufgefordert, kurzfristig für jeden Klassenraum in allen deutschen Schulen eine mobile Luftfilteranlage anzuschaffen. „Wenn wir verhindern wollen, dass sich die Schulkinder im Winter alle mit dem Coronavirus infizieren, brauchen wir in jedem Klassenraum einen mobilen Luftfilter“, sagte Lauterbach der Düsseldorfer RP. „Eine Luftfilteranlage kostet pro Schüler maximal 100 Euro. Das sollten uns die Kinder wert sein. Betriebe in der Corona-Krise hat der Staat sogar wöchentlich mit einem Vielfachen dieser Summe unterstützt“, sagte der Epidemiologe Lauterbach.
Auch die Grünen im NRW-Landtag fordert solche Virenfilter für Schulklassen. Insgesamt würden die Luftfilteranlagen für die Schulen nicht mehr als einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Das Geld könne vom Bund kommen, so Lauterbach. In den Wintermonaten sei das ausreichende und regelmäßige Lüften der Klassenräume nicht möglich. Zudem würde auch das dauerhafte Maskentragen die Schüler in der trockeneren Winterluft nicht effektiv vor Infektionen schützen. „Deshalb appelliere ich an die Ministerpräsidenten der Länder, die Anschaffung der Luftfilteranlagen noch im September rasch zu beschließen“, sagte Lauterbach. Die Produktion könne in Deutschland stattfinden. Sie dauere jedoch mehrere Monate, weshalb die Entscheidung jetzt getroffen werden müsse, damit sie im Winter zur Verfügung stehen. (dpa)