Düsseldorf. Nach dem Ende der Maskenpflicht in den Klassen sollen Filteranlagen das Infektionsrisiko senken. Unterstützung von Schüler- und Lehrerverband.
Nach dem Ende der Maskenpflicht in den Schulklassen fordern die Grünen im Landtag technische Lösungen, um das Infektionsrisiko zu reduzieren. „Wir brauchen jetzt Filteranlagen, die Viren aus der Luft entfernen und so die Gefahr der Übertragung im Klassenzimmer reduzieren“, heißt es in einem Appell des Grünen Landesvorsitzenden Felix Banaszak und der Bildungspolitischen Sprecherin Sigrid Beer an die Landesregierung.
Nach Einschätzung der Grünen würden die Kosten solcher Anlagen 100 Euro pro Person im Klassenraum nicht überschreiten. „Das sollte uns die Sicherheit aller in unseren Schulen wert sein“, heißt es in der Petition. In NRW gehen 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche zur Schule.
Technische Lösungen vor der Erkältungszeit
Bereits vor vier Monaten sei NRW Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) aufgefordert worden, Alternativen für dieses Corona-Schuljahr zu entwickeln, sagte Banaszak dieser Redaktion. „Es geht um kleinere Gruppen, alternative Räume und zusätzliches Personal. Leider ist seitdem nichts passiert.“
Wenn die Lerngruppen nicht kleiner gemacht werden, müssten zumindest technische Lösungen vorangetrieben werden, bevor im Herbst und Winter die Erkältungs- und Grippezeit komme. Banaszak: „Es braucht jetzt eine Landesregierung, die in der Krise bereit und in der Lage ist, länger als zwei Wochen in die Zukunft zu denken.“
Unterstützung von Landesschülervertretung und Philologenverband
Auch die Landesschülervertretung fordert kleinere Lerngruppen und weitere Schutzmaßnahmen. „Es kann nicht die Lösung sein, einfach nur die Maskenpflicht in den Klassen abzuschaffen“, heißt es in einer Stellungnahme. Nötig sei ein Konzept, um Unterricht an den Schulen sicher gestalten zu können. So könnten Plexiglasscheiben aufgestellt oder weitere Räume und Außenflächen für den Unterricht genutzt werden.
Unterstützung erhalten die Schüler vom Philologenverband NRW. „Wir erwarten einen angemessenen Infektionsschutz für unsere Lehrerinnen und Lehrer. Hierzu gehören FFP2-Masken und Plexiglasabtrennungen ebenso wie tragfähige Luftreinigungskonzepte“, sagte die Verbandsvorsitzende Sabine Mistler. „Statt seiner Fürsorgepflicht für die Lehrkräfte angemessen nachzukommen, delegiert das Land die Verantwortung an die einzelnen Schulen,“ kritisierte Mistler.