Düsseldorf. Die Initiative „SPDpur2030“ will noch nichts zu den Kandidaten für den SPD-Vorsitz sagen. In NRW gibt es weiter Streit um Norbert Walter-Borjans.
Das überraschende Interesse von Ex-NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans am SPD-Vorsitz bringt die parteiinternen Rebellen „SPDpur2030“ dazu, bei der Bewertung der Kandidaten aus NRW auf Zeit zu spielen. „Wir warten ab, was die Bewerber auf unsere Fragen antworten und entscheiden erst dann“, sagte der Sprecher der Initiative, Tim Kähler, in Herford.
Er kündigte an, dass die vor allem von Kommunalpolitikern getragene Initiative künftig in ganz Deutschland in der SPD mitreden möchte. Am 21. Oktober will „SPDpur2030“ einen Kongress in Berlin veranstalten, um in der Hauptstadt zu erklären, wofür sie kämpft. „Die SPD muss ihr soziales und ihr liberales Profil schärfen“, sagte Kähler. Einen Linksruck lehnen die Aktiven, zu deren Unterstützern Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel zählt, ab.
SPD-Landesspitze uneinig über die Kandidatur von Norbert Walter-Borjans?
Am Donnerstag sickerte durch, dass NRW-SPD-Chef Sebastian Hartmann in einem inneren Führungskreis Zweifel daran geäußert haben soll, die Kandidatur von Walter-Borjans für den Parteivorsitz zu unterstützen. Ob die Kritik der beiden anderen Kandidaten aus NRW, Christina Kampmann und Karl Lauterbach, an Walter-Borjans Kandidatur dabei eine Rolle spielte, ist nicht bekannt. Die anderen Mitglieder der Runde – Generalsekretärin, Schatzmeister und Stellvertreter – sollen anderer Meinung als Hartmann gewesen sein. Am Freitagabend sollen in Dortmund die mehr als 30 Mitglieder des SPD-Landesvorstandes über eine Kandidatur von Walter-Borjans abstimmen. Es gilt als sicher, dass er breite Unterstützung bekommt. (mk)