Wiesbaden. Die Innenminister der Länder appellieren an die muslimischen Gemeinden in Deutschland, sich beim Moscheebau mehr zurückzuhalten. Sie sollten aus Rücksicht auf die Bevölkerung auf allzu dominante Bauwerke verzichten. Hintergrund der Forderung ist das Schweizer Minarett-Verbot.

Vor dem Hintergrund des Schweizer Minarett-Verbots empfehlen die Innenminister von Bund und Ländern den muslimischen Gemeinden in Deutschland mehr Zurückhaltung beim Bau von Moscheen.

Der «Neuen Osnabrücker Zeitung» sagte der Sprecher der unionsgeführten Innenressorts, Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU): «Natürlich haben die Muslime in Deutschland ein Recht darauf, Moscheen zu bauen. Sie sollten aber darauf achten, die deutsche Bevölkerung damit nicht zu überfordern.» Minarette oder Kuppeln einer Moschee, die wegen ihrer Größe eine Stadt oder ein Dorf dominierten, würden Ängste vor einer Islamisierung schüren und Proteste auslösen, sagte Bouffier.

"Deutsche Bevölkerung nicht überfordern"

Deshalb werde die Innenministerkonferenz sich des Themas annehmen und an die muslimischen Verbände appellieren, im eigenen Interesse auf allzu dominante Bauwerke zu verzichten, auch wenn diese baurechtlich vielleicht zulässig wären.

Zugleich wollen die Innenminister sich dafür aussprechen, «den Dialog mit den Muslimen in Deutschland weiter zu intensivieren», erklärte Bouffier. Die Islamkonferenz sei ein Erfolgsmodell. «Sie muss fortgesetzt und möglichst ausgebaut werden.» Nur so ließen sich die Ängste und Sorgen auf muslimischer wie auf deutscher Seite weiter abbauen. (ddp)