Berlin. Bei der Rente mit 67 sollen nicht alle über einen Kamm geschoren werden, fordert der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck. Die neue Regelung dürfe nicht für alle Berufsgruppen gelten. Auch bei der Agenda 2010 solle nach Überzeugung von Beck Veränderungen geben.
Der frühere SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat zu Korrekturen an der Agenda 2010 und der Rente mit 67 aufgefordert. Die Rente mit 67 dürfe nicht für alle Berufsgruppen gelten, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident in der SWR-Talkshow «2+Leif» am Montagabend: «Ich glaube, dass es richtig ist, wenn wir längere Ausbildungszeiten auf der einen Seite brauchen und im Schnitt älter werden, dass sich die Lebensarbeitszeit auch ein Stück nach oben verschieben muss. Aber wir dürfen eben nicht alle über einen Kamm scheren. Ich kann die Leute, die auf dem Bau arbeiten, die Krankenschwester im OP-Saal einfach nicht alle gleichbehandeln.»
Die Agenda 2010 muss nach Überzeugung von Beck in einem Punkt geändert werden: «Wir müssen die Sicherheit wieder geben, dass man nach einem langen Berufsleben, wenn man seine Arbeit verloren hat, nicht nach so kurzer Zeit mit der Frage konfrontiert wird, was hast du dir angespart, wie viel darfst du behalten. Das macht die Menschen unsicher und ich glaube an dieser Stelle müssen wir korrigieren.»
Beck ist gegen Linksruck
Zugleich wandte sich Beck gegen eine bundesweite Öffnung der SPD zur Linkspartei zum jetzigen Zeitpunkt. «Es geht jetzt nicht darum irgendwelche Öffnungsdiskussionen zu führen. Ich bin dafür, dass wir keine apodiktischen Absagen gegen irgendjemand machen, sondern uns in der Sache auseinandersetzen und dann werden wir uns auch deutlich profilieren,» sagte der ehemalige SPD-Chef. (ddp)