Hamburg. Wäre demnächst Wahl, würden nur 19 Prozent der Deutschen für den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel als Kanzler stimmen. Das ist der niedrigste Wochenwert, den die Sozialdemokraten jemals in einer Umfrage erreicht des Meinungsforschungsinstituts Forsa haben.
Der Bundesparteitag mit der Wahl des neuen Vorsitzenden Sigmar Gabriel hat der SPD nicht den erhofften Schub in der Wählergunst beschert. Bei einer in der Woche nach dem Dresdner Parteitag durchgeführten Forsa-Umfrage sackten die Sozialdemokraten um einen Punkt auf 19 Prozent ab. Sie erreichten damit den niedrigsten Wochenwert, den Forsa jemals für die SPD gemessen hat, wie das Hamburger Magazin «Stern» und der Privatsender RTL am Mittwoch berichteten.
Grüne und Union im Aufwind
Von der Schwäche der SPD profitierten in der Umfrage die Grünen, die um einen Punkt auf 13 Prozent stiegen. Die Union legte ebenfalls um einen Punkt auf 37 Prozent zu, die Liberalen fielen um einen Punkt auf 12 Prozent. Ungeachtet der Spekulationen um die Zukunft des erkrankten Parteichefs Oskar Lafontaine würden sich wie in den Wochen zuvor 12 Prozent der Wähler für die Linke entscheiden. Für «sonstige Parteien» würden 7 Prozent der Wähler stimmen.
Trotz seiner umjubelten Antrittsrede auf dem Parteitag punktete der neue SPD-Chef Gabriel bei den Wählern nicht. Auf die Frage, wen sie direkt zum Kanzler wählen würden, entschieden sich laut Forsa nur 19 Prozent der Deutschen für Gabriel, 60 Prozent zogen Merkel vor. Damit schneide Gabriel schlechter ab als der damalige Parteichef Kurt Beck, der zu Beginn seiner Amtszeit im Mai 2006 auf eine Zustimmung von 25 Prozent gekommen sei. (ap)