Berlin. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sieht längerfristig eine deutsche Abkehr von der Kernenergie voraus. Medienberichten zufolge spricht er sich für Investitionen in erneuerbare Energien aus. Zudem warnte Röttgen vor dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen hält eine Nutzung der Atomenergie in Deutschland für langfristig nicht mehr möglich. «Kernenergie kann man auf Dauer nur nutzen, wenn eine Mehrheit der Menschen sie akzeptiert», sagte der CDU-Politiker der «Bild»-Zeitung (Mittwochsausgabe). Das aber sei seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall und daran werde sich nach seiner Einschätzung auch nichts mehr ändern.
Warnung vor Klimaflüchtlingen
Nach Einschätzung von Röttgen führt auch eine Laufzeitverlängerung der Atomreaktoren nicht zu «Billigenergie». Es wäre unredlich, das zu versprechen, sagte der Minister laut Vorabmeldung der Zeitung. «Wenn wir die Laufzeiten verlängern, dann auch, um einen wesentlichen Teil der Sondergewinne in erneuerbare Energiequellen zu investieren.»
Röttgen hat zudem vor einem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen gewarnt. Das könne man sich nicht leisten, sagte er. Es müsse alles getan werden, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. «Wenn uns das nicht gelingt, wird früher oder später für Hunderte von Millionen Menschen Wasser und Weideland fehlen», sagte Röttgen laut Vorabmeldung des Blatts. «Dann wird es riesige Flüchtlingsströme geben, die über die Welt fliehen, um zu überleben.» (ap)