Düsseldorf. Die SPD-Fraktion im Landtag verlangt härtere Vorschriften für die Abgabe von Alkohol an junge Leute. Jugendliche unter Alkoholeinfluss verübten mehr Gewalttaten, begründet Fraktionsvize Ralf Jäger. Zur Kontrolle will die SPD auf ein erprobtes Modell zurückgreifen.
Die SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag fordert strengere Vorschriften für den Alkoholverkauf an junge Leute. „Wir wollen die Alterskontrolle effektiver machen. Dazu schlagen wir vor, den Verkauf von Alkohol wie beim Zigarettenverkauf nur noch gegen chipgestützte Alterskontrolle zuzulassen“, sagte SPD-Fraktionsvize Ralf Jäger am Dienstag in Düsseldorf.
Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche in Gegenwart der Eltern Bier, Wein und Mixgetränke kaufen, ab 16 ohne Begleitung und ab 18 auch Hochprozentiges. Wegen des Jugendschutzes lassen sich Zigaretten hingegen seit 2007 nur noch mit Geldkarte am Automaten ziehen. So soll gesichert sein, dass der Kunde am Zigarettenautomaten mindestens 16 Jahre alt ist.
Mehr Alkohol, mehr Kriminalität
Aktuelle Erhebungen zeigten, dass viele Jugendliche, die jünger als 16 Jahre sind, alkoholische Getränke im Kiosk (38 Prozent), im Supermarkt (18 Prozent) oder in einer Gaststätte kaufen können. Dies sei nicht hinnehmbar, sagte Jäger.
Es gebe einen Zusammenhang von Alkoholkonsum und Kriminalität bei Jugendlichen, sagte der SPD-Innenexperte weiter. Von 1999 bis 2008 sei die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren, die zum Zeitpunkt alkoholisiert waren, in NRW um 144,5 Prozent gestiegen. (ddp)