Düsseldorf. Die Betreuung von Kindern in NRW soll in Zukunft flexibler werden. Auch 24-Stunden-Kitas sind laut Familienminister Joachim Stamp denkbar.

Das neue Kita-Gesetz, das den rund 10 000 Kindertagesstätten im Land eine solide Finanzausstattung und mehr Personal bringen soll, nimmt langsam Gestalt an. NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) kündigte am Montag an, das Gesetz bis Anfang 2019 vorlegen und bis zum kommenden Sommer durch den Landtag bringen zu wollen. Es könnte dann zum Kita-Jahr 2020/21 in Kraft treten.

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Die Details zur Finanzierung fehlen allerdings noch. Bisher ist nicht geklärt, mit wie viel Geld sich Bund, Land, Kommunen und Kita-Träger beteiligen. Klar ist nur, dass die Regierung grundsätzlich an einem Finanzierungs-System mit Pauschalen für jedes Kind festhalten möchte. Die „Übergangsfinanzierung“ für das Kita-Jahr 2019/20 will Stamp in den nächsten Tagen vorstellen.

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Am Montag wurde ein Experten-Beirat aus Wissenschaftlern, Pädagogen, Gewerkschafts-, Kommunal- und Kirchenvertretern gegründet, der die Regierung bei der komplizierten Reform unterstützen soll.

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Zum neuen Kita-Gesetz soll laut Stamp auch eine „verbindliche Sprachförderung“ der Kinder gehören. Der Sprachstand von Vierjährigen soll in den Kitas weiter überprüft werden. Außerdem sind flexiblere Öffnungszeiten geplant. An manchen Uni-Kliniken seien sogar „24-Stunden-Kitas“ denkbar. „Aber kein Kind wird 24 Stunden in einer Kita abgegeben werden“, erklärte Stamp. Kinder dürften nicht länger als neun Stunden dort betreut werden.

NRW plant auch die Gründung einer Akademie für Erzieher. Weil sich eine immer größere Personalnot abzeichne, müssten mehr Menschen für diese Berufe gewonnen werden.