Düsseldorf. . Die Offensive zur Schaffung von Kita-Plätzen für Kinder unter drei Jahren in NRW hat einiges bewegt. Warum es aber immer noch nicht reicht.
Trotz eines massiven Ausbaus von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren können Land und Kommunen den Bedarf berufstätiger Eltern weiterhin nicht annähernd decken. Ihm sei bewusst, „dass der Bedarf nach einem Betreuungsplatz größer ist als das derzeitige Angebot“, räumte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) bei Vorlage der Kita-Statistik ein.
Im Kindergartenjahr 2018/19 gibt es rund 11 850 U3-Plätze mehr als im Vorjahr. Das Kita-Angebot für unter Dreijährige liegt bei rund 134 000 Betreuungsplätzen. Hinzu kommen etwa 57 000 Betreuungsmöglichkeiten bei Tagesmüttern. Gegenüber 2010 hat sich das Angebot für die Kleinsten mehr als verdoppelt.
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Das Statistische Landesamt zählt NRW mit einer Betreuungsquote von nur 26,3 Prozent bundesweit jedoch weiter zu den Schlusslichtern. Seit 2013 besteht ein Rechtsanspruch auf U3-Betreuung, doch die juristischen Hürden für unversorgte Eltern sind hoch.
Nachfrage nach Erzieherinnen ist groß
Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Städtetages, machte deutlich, dass zurzeit Aufträge für Neubau oder Erweiterung von Kitas wegen der hohen Auslastung der Bauwirtschaft oft nicht vergeben werden können. Zudem sei die Nachfrage nach Erzieherinnen so groß, dass offenen Stellen nicht besetzt werden könnten.
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Attila Gümüs v om Landeselternbeirat der Kindertagesstätten forderte mehr Kreativität vom Land beim Kita-Bau: „Man könnte Kitas in bestehende Gebäude integrieren oder Konzepte wie Waldkitas stärker einbeziehen.“ Grünen-Familienexpertin Josefine Paul sieht die Landesregierung vor allem in der Pflicht, den Fachkräftemangel zu bekämpfen: Sie müsse „den Erzieherinnen-Job attraktiver gestalten und die Arbeitsbedingungen verbessern, unter anderem über bessere Bezahlung“.
Die gestiegene Geburtenrate, Zuwanderung und wachsende Betreuungsnachfrage von Berufstätigen gelten als Hauptgründe, warum NRW mit dem Kita-Ausbau nicht nachkommt.