Essen. . NRW-Ministerpräsidentin Kraft und Kanzlerkandidat Schulz schwören die SPD bei einer Wahlkampfparty auf einen „Doppelsieg“ in Land und Bund ein.
„Wovon sollen wir träumen“ sang die Bochumer Pop-Band Frida Gold bei der SPD-Auftaktveranstaltung zum Wahlkampfendspurt. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hatte sich den Auftritt gewünscht, wie man hört – und wovon die NRW-SPD in diesen Tagen träumt, dürfte klar sein: vom Wahlsieg in NRW am 14. Mai.
Man merkt es schon, dies war weniger ein Programm-Parteitag als eine Polit-Party, zu der die gesamte SPD-Spitze nach Essen gereist war: Als die Partei-Prominenz zu wummernden Beats in die Halle marschierte, hielt es die etwa 1600 Menschen nicht mehr auf den Sitzen: Kanzlerkandidat Martin Schulz, Außenminister Sigmar Gabriel, der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz, Malu Dreyer, Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Fraktionschef Thomas Oppermann gaben Kraft die Ehre. Eine Partei feiert sich selbst.
Kokerei Zollverein liefert passende Malocher-Kulisse
Der Ort der Veranstaltung war perfekt gewählt. Die Kokerei der Zeche Zollverein gab die passende Malocher-Kulisse ab, symbolisiert sie doch, wofür die SPD stehen will: Arbeit, Gerechtigkeit, Solidarität. Die Botschaft dahinter lautet „zurück zu den Wurzeln“.
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Die Ministerpräsidentin hielt eine kämpferische Rede, mit der sie die Reihen hinter sich schließen will. Sie weiß, sie braucht jetzt jedes Partei-Mitglied für den Wahlkampf. Trotz optimistischer Umfragen zeigte sie keine Spur von Selbstzufriedenheit oder verfrühter Siegesgewissheit, angriffslustig trat sie in knallrotem Blazer ans Pult und gab ihrer Partei das Gefühl, dass sie es noch einmal wissen will. „Wir packen das zusammen“, rief sie.
Martin Schulz: Dann werde ich Bundeskanzler
Dann listete sie die „zahlreichen Erfolge“ der bisherigen Regierungsarbeit auf und zeigte, wohin es mit ihr gehen soll: gebührenfreie Bildung von der Kita über Meisterausbildung bis zum Studium, eine verbesserte Inklusion, mehr Polizisten, mehr Gehalt für Lehrer und Finanzhilfen für die Kommunen.
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Zuvor hatte Martin Schulz die Seele der Partei gestreichelt. Hannelore Kraft stehe wie keine zweite Politikerin in NRW für soziale Gerechtigkeit, rief er und lobte das Programm „Kein Kind zurücklassen“. Wenn die SPD am 14. Mai gewinne, werde sie im Herbst auch stärkste Partei Deutschlands – und er Bundeskanzler. „Wovon sollen wir träumen“?