Düsseldorf. . Das Frauenministerium das Landes NRW will mit einer neuen Handy-Anwendung Hilfe bei häuslicher Gewalt und Unterdrückung vermitteln.
NRW-Emanzipationsministerin Barbara Steffens (Grüne) will geflüchteten Frauen bei häuslicher Gewalt oder Unterdrückung durch den eigenen Mann mit einer neuen Handy-App helfen. Das bislang bundesweit einmalige Angebot „RefuShe“ solle sie über ihre Rechte in Deutschland aufklären und ihnen per Navigationsfunktion den direkten Weg zu Hilfsangeboten und Beratungen weisen, sagte Steffens am Montag bei der Vorstellung.
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Von den rund 100.000 geflüchteten Frauen, die in den vergangenen beiden Jahren nach Nordrhein-Westfalen geflüchtet sind, hätten die allermeisten körperliche oder seelische Gewalterfahrungen gemacht. Häufig kämen sie aus Gesellschaften, in denen sie nicht die gleichen Rechte hatten wie die Männer, und in denen Gewalt gegen Frauen als legitim angesehen werde.
„Wir wollen den Frauen helfen und ihnen ein Bewusstsein vermitteln, dass sie hier frei und gleichberechtigt leben können“, sagte Steffens.
Filme stellen problematische Lebenssituationen dar
Die App „RefuShe“ wurde in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Arabisch, Kurdisch, Paschtu) für Android-Handys entwickelt. Experten haben problematische Lebenssituationen in kleinen Filmen und Geschichten so dargestellt, dass sie auch von Frauen aus einem völlig fremden Kulturkreis leicht verstanden werden können.
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Die Entwicklung der App hat das für Emanzipation zuständige Ministerium 150.000 Euro gekostet. Steffens hofft, rund 50.000 Flüchtlingsfrauen damit erreichen zu können. Etwa 80 Prozent aller Flüchtlingsfrauen verfügten über ein Smartphone und seien so in der Lage, das digitale Angebot anzunehmen.
Der Name „RefuShe“ setzt sich zusammen aus dem englischen Wort für Flüchtlinge „Refugee“ und dem englischen Wort „she“ für sie. Die meisten Geflüchteten in NRW stammen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.