Die Leiche wurde bei einer Zwangsvollstreckung entdeckt. In dem Mehrfamilienhaus hatte es eine hohe Mieter-Fluktuation gegeben
Essen. Niemand hatte ihn als vermisst gemeldet, nach ihm gesucht: Bald sieben Jahre lang lag ein 59-jähriger Arbeitsloser tot in seiner Wohnung in der Essener Innenstadt. Entdeckt wurde er nun bei einer Zwangsvollstreckung.
Der neue Besitzer des Hauses hatte diese wegen der Miet-schulden beantragt. Am Mittwochabend betraten der Gerichtsvollzieher, Schlüsseldienst und Polizeibeamte die Wohnung in dem schon länger leerstehenden Haus und fanden den weitgehend skelettierten Mann in seinem Bett. Einen Brief, den dieser noch vom Sozialamt der Stadt Essen erhalten hatte, muss er am 30.11. 2000 geöffnet haben. An jenem Tag, den die Polizei nun als Todestag annimmt.
Da es keinerlei Anzeichen für Gewalteinwirkung gibt und auch keine Hinweise auf einen Suizid, geht die Essener Polizei von einem natürlichen Tod aus. Die genaue Todesursache könne, so die Polizei, nach so vielen Jahren jedoch nicht mehr festgestellt werden.
Nachbarn des in der Nähe der Essener Philharmonie stehenden Mehrfamilienhauses erzählen, dass es dort in den letzten Jahren eine hohe Fluktuation der Mieter gegeben habe. Der Verwesungsgeruch war nicht bemerkt worden.
Tagesthema Seite 2