Erfurt. Die SPD in Thüringen schließt eine Koalition unter der Führungs eines Ministerpräsidenten der Linken aus. SPD-Landeschef Christoph Matschie sagte am Montag, man werde "keine Experimente" wagen. Die Linke sei zu zerrissen um den Landeschef zu stellen.

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SPD-Chef Christoph Matschie hat sein Nein zu einem Ministerpräsidenten der Linken in Thüringen bekräftigt. «Es bleibt dabei: Keine Experimente», sagte Matschie am Montag in Erfurt. Die Linke sei zerrissen zwischen Fundamentalopposition und Regierungswille, das wüssten auch alle Beteiligten. «Wir werden die Führung des Landes nicht zum Spielball dieses ständigen Unfriedens machen», betonte Matschie.

Steinbrück spricht sich für rot-rote Bündnisse aus

SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hatte zuvor seine Hoffnung auf eine Stimmungswende im Bundestagswahlkampf mit Hilfe rot-roter Koalitionen bei den anstehenden Landtagswahlen geäußert. «Die SPD muss den Anspruch haben, Regierungen zu führen. Eine SPD-Regierungsbeteiligung in Thüringen, im Saarland oder in Sachsen könne für die Sozialdemokraten im Bundestagswahlkampf einen Positivtrend begründen, sagte Steinmeier.

Linke-Ministerpräsidentenkandidat Bodo Ramelow sagte der «Leipziger Volkszeitung», er begrüße die «neue Realitätsnähe» Steinmeiers. »Es muss alles getan werden, um die schwarz-gelbe Front im Bundesrat zu knacken«, betonte er und fügte hinzu: »Deshalb gehe ich davon aus, dass Herr Steinmeier jetzt auch direkten Einfluss auf seinen Parteifreund Christoph Matschie in Thüringen nehmen wird.» Auch dieser müsse begreifen, dass man als Wahlkämpfer der Wirklichkeit Rechnung zu tragen habe. «Der stärkere Partner lädt zu Koalitionsverhandlungen ein und der stärke Partner schlägt auch den Ministerpräsidenten-Kandidaten vor.» (ddp)