Düsseldorf. Vergleicht man die Einkommen, so fängt Armut in NRW bei 918 Euro im Monat für einen Single an. Mehr als jeder sechste Einwohner ist betroffen.
Immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen gelten als arm. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes lag das Einkommen etwa jedes sechsten (16,3 Prozent) Einwohners des Landes im vergangenen Jahr unter der Schwelle zur Armutsgefährdung. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist diese Zahl um 2,3 Prozentpunkte gestiegen, wie das Landesamt am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.
Während Menschen mit Arbeit seltener von Armut bedroht waren (7,7 Prozent), galt Ende des vergangenen Jahres mehr als jeder zweite Erwerbslose in NRW als arm (58,1 Prozent, plus 9,1 Prozentpunkte im Zehn-Jahres-Vergleich). Bei Rentnern und Pensionären liegt die Quote bei 14,4 Prozent, das sind 5,8 Prozentpunkte mehr als 2006.
Von Armut ist nach dieser Statistik bedroht, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens im NRW-Durchschnitt zur Verfügung hat. Nach dem Mikrozensus lag die Armutsgefährdungsschwelle für Ein-Personen-Haushalte in NRW 2015 bei monatlich 918 Euro.
Am schlechtesten schnitt im vergangenen Jahr die Region Dortmund (Dortmund und Hamm sowie Kreis Unna) ab, dort waren 20,6 Prozent der Menschen von Armut bedroht. Den geringsten Wert hatten Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis mit 12,4 Prozent gefährdeten Einwohnern. (dpa)