Gütersloh. Mehr als eine halbe Million Kinder in NRW lebt von Sozialleistungen. Den höchsten Prozentsatz armer Kinder gibt es in Gelsenkirchen und Essen.

  • Quote liegt in NRW bei 18,6 Prozent, wie die Bertelsmann-Stiftung mitteilt
  • Das ist mehr als im Bundesdurchschnitt, wo die Quote bei 14,7 Prozent liegt
  • Kinderarmut ist regional sehr unterschiedlich verteilt

Die Zahl der Kinder, deren Familie von Sozialleistungen lebt, ist in Nordrhein-Westfalen 2015 auf rund 542.000 gestiegen. Damit gilt inzwischen fast jedes fünfte Kind als arm (18,6 Prozent), wie die Bertelsmann-Stiftung am Montag auf Grundlage aktueller Berechnungen von Sozialstatistikdaten mitteilte.

Das ist mehr als im Bundesdurchschnitt, wo die Quote bei 14,7 Prozent liegt, und mehr als noch 2011. Damals lebten in Nordrhein-Westfalen rund 36.500 Kinder weniger in Hartz-IV-Haushalten, ihr Anteil lag bei 17 Prozent.

Kinderarmut ist jedoch regional sehr unterschiedlich verteilt, wie die Experten hervorheben. Zwischen Rhein und Weser gibt es Kreise, in denen weniger als jedes zehnte Kind in Armut aufwächst, aber auch Städte, in denen mehr als jedes dritte Kind auf staatliche Fürsorge angewiesen ist.

Dramatisch ist die Lage vor allem in den Ruhrgebietsstädten. So gehören Gelsenkirchen und Essen zu den Kommunen mit den bundesweit anteilig meisten Kindern im Sozialleistungsbezug. In Gelsenkirchen sind 38,5 Prozent betroffen, bundesweit ist die Lage nur in Bremerhaven mit einer Quote von 40,5 Prozent schlimmer. (dpa)