Aachen. . Nach der Ankündigung, dass in Belgien Jodtabletten verteilt werden, fordert auch die Städteregion Aachen solche Tabletten für die Bevölkerung.
Die Region Aachen fordert zum Schutz vor radioaktiver Strahlung bei einem Atomunfall in Belgien die vorsorgliche Ausgabe von Jod-Tabletten an die Bevölkerung. Städteregionsrat Helmut Etschenberg will NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bitten, der Verteilung der bereits eingelagerten Tabletten zuzustimmen. Etschenberg reagierte damit am Donnerstag auf die Ankündigung des belgischen Gesundheitsministeriums, alle Bürger in einem Umkreis von 100 Kilometern um ein Atomkraftwerk mit Jodtabletten zu versorgen.
Diese Entscheidung bestätige die Sorgen im Raum Aachen, teilte Etschenberg mit. "Offensichtlich gibt es nun auch auf belgischer Seite erhebliche Vorbehalte, was die Sicherheit der Kraftwerksblöcke betrifft." Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte Belgien gebeten, die Reaktoren Doel 3 und Tihange 2 vorübergehend herunterzufahren, bis offene Sicherheitsfragen geklärt seien.
Jodtabletten werden schon jetzt dezentral in den Feuerwehrgerätehäusern der Kommunen vorgehalten. Sie gehörten aber dem Land. Deshalb müsse der Innenminister einer Vorabverteilung zustimmen, sagte Etschenberg. (dpa)