Düsseldorf. Die NRW-Regierung schließt sich einer Klage gegen das Atomkraftwerk Tihange an. Der “Bröckel-Reaktor“ müsse abgeschaltet werden, sagt Minister Remmel.

Nun geht auch Nordrhein-Westfalen juristisch gegen das belgische Atomkraftwerk Tihange 2 vor: Das Land tritt der Klage der Städteregion Aachen gegen die Wiederaufnahme des Reaktorbetriebs bei, kündigte das Umweltministerium am Dienstag an. In dem Reaktor rund 70 Kilometer von Aachen entfernt seien massive Sicherheitsprobleme festgestellt worden, hieß es zur Begründung.

"Wir verstehen den Klagebeitritt auch als klares politisches Signal an die besorgte Bevölkerung und die belgische Regierung, dass wir atomare Gefahren aus dem Ausland nicht tatenlos akzeptieren", teilte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) mit. Tihange 2 sei ein "Bröckel-Reaktor", der abgeschaltet werden müsse.

Landesregierung beschwerte sich bei EU-Kommission

Die Städteregion mit zehn Kommunen hatte ihre Klage gegen die Wiederaufnahme des Betriebs bereits Anfang Februar am höchsten belgischen Verwaltungsgericht eingereicht. Tihange 2 war im März 2014 wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet worden und trotz Haarrissen im Dezember 2015 wieder ans Netz gegangen.

Anfang März hatte die Landesregierung wegen einer fehlenden grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Laufzeitverlängerung der Reaktorblöcke Tihange 1 sowie Doel 1 und 2 Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. (dpa)