Düsseldorf. Offenbar hat NRW-Innenminister Jäger schon einen Tag nach Silvester gewusst, dass es am Kölner Hauptbahnhof mindestens eine Vergewaltigung gab.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) ist bereits am Neujahrstag darüber informiert worden, dass es in der Kölner Silvesternacht auf dem Bahnhofsvorplatz zu mindestens einer Vergewaltigung durch eine 40- bis 50-köpfige Tätergruppe nordafrikanischer Herkunft gekommen ist.

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Das geht aus einer vertraulichen Polizeimeldung an Jäger (WE-Meldung) vom 1. Januar um 14.36 Uhr hervor, die am Montag erstmals vollständig veröffentlicht wurde. Darin wird berichtet, dass die Tätergruppe ("von den Opfern als Nordafrikaner im Alter zwischen 17 und 28 Jahren beschrieben") Frauen umzingelt, begrapscht und bestohlen habe.

Einem 19-jährigen deutschen Opfer seien "Finger in die Körperöffnungen eingeführt" worden, heißt es dort explizit. Von weiteren Anzeigenerstattungen sei im Laufe des Tages auszugehen. Das Innenministerium forderte erst am 4. Januar nach Kölner Medienberichten weitergehende Informationen an. Das Kölner Polizeipräsidium bilanzierte öffentlich zunächst eine ruhige und entspannte Einsatznacht. Das Innenministerium betonte, dass die Meldungen an Jäger zunächst keine Schlüsse auf die heute bekannte Dimension der Übergriffe, die Anzahl der Täter "sowie deren Herkunft" zugelassen hätten. (tobi)