Düsseldorf. .
Rund 100 000 Übungsleiter in knapp 8000 nordrhein-westfälischen Sportvereinen können sich ab 1. Januar 2016 Hoffnung auf eine höhere Aufwandsentschädigung machen. Die rot-grüne Regierungskoalition will den Etat für die sogenannte Übungsleiterpauschale in zwei Schritten bis 2017 um 1,8 Millionen Euro auf dann 7,5 Millionen Euro erhöhen.
Erhöhung an Trainer weitergeben
Die erste Steigerung um 900. 000 Euro haben die Landtagsfraktionen von SPD und Grünen bereits in einem Änderungsantrag zum Landeshaushalt 2016 beschlossen. „Ehrenamtliches Engagement ist eine Grundvoraussetzung für den Vereinssport. Mit der Erhöhung der Übungsleiterpauschale geben wir deshalb denen etwas zurück, die so viel für unsere Gesellschaft tun“, sagte Sportministerin Christina Kampmann (SPD) unserer Zeitung. SPD-Sportpolitiker Rainer Bischoff appellierte an die Vereine, die Erhöhung der Pauschale an die Trainer weiterzureichen: „Wir hoffen, dass möglichst viele Übungsleiter davon profitieren werden.“ Wer ehrenamtlich viel Zeit auf dem Sportplatz verbringe, solle zumindest eine Anerkennung seiner Arbeit spüren.
Kleiner Zuschuss mit großer Wirkung
Der Landessportbund verteilt im Regierungsauftrag den Etat für Übungsleiterpauschalen an Vereine, die entsprechende Anträge stellen. Etwa 8000 der insgesamt 20. 000 Sportvereine in NRW bewerben sich um den Zuschuss und unterstützen damit die Arbeit von rund 100 .000 Trainern und Betreuern. Der geringe Jahressatz der Landespauschale von bislang nur 68 Euro sei für viele Vereine als Kostenbeitrag dennoch bedeutsam, erklärte der Landessportbund (LSB) am Donnerstag.
„Das ist ein kleiner Zuschuss, der eine große Wirkung hat“, so das LSB-Fachreferat. Die deutliche Erhöhung im Landesetat werde sich im Breiten- und Jugendsport positiv bemerkbar machen. „Wir begrüßen diesen Schritt in die richtige Richtung“, hieß es in der Duisburger Zentrale des Landessportbunds.
Anhebung nimmt vorangegangene Kürzungen wieder auf
Laut SPD-Sportpolitiker Bischoff mache das Land mit der doppelten Erhöhung der Übungsleiterpauschale bis 2017 die Sparpolitik der schwarz-gelben Vorgängerregierung rückgängig und hebe den Etat wieder auf das Niveau von 2005. Allerdings hatte zuvor Rot-Grün unter einigen Protesten selbst die Mittel für die Übungsleiterpauschale zwischen 2000 und 2005 drastisch von 11,6 auf 7,5 Millionen Euro zusammengestrichen.
Ursprünglich wollten die Sportpolitiker von SPD und Grünen die Aufstockung der Pauschale um 1,8 Millionen Euro bereits komplett zum Haushalt 2016 durchsetzen. Nach Beratungen mit den Haushältern wurden sie jedoch auf eine zweistufige Erhöhung bis 2017 vertröstet.