Berlin. Der Bundestag hat mit Stimmen von Union und SPD das Anti-Doping-Gesetz beschlossen. Es soll zum Start des Olympia-Jahres 2016 gelten.
Nach kontroversen Debatten in Sport und Politik hat der Bundestag das Anti-Doping-Gesetz beschlossen. Es soll nach der Verabschiedung durch den Bundesrat noch zum Beginn des Olympia-Jahres 2016 in Kraft treten. Das Gesetz sieht unter anderem ein Verbot des Selbstdopings und des Besitzes entsprechender Substanzen vor. Justizminister Heiko Maas sagte, die Regelung sei eine „Kampfansage an Täuscher, Trickser und Betrüger“. Sie werde den Sport „sauberer, sicherer und ehrlicher“ machen.
Einschränkung auf Drängen von Spitzensportlern
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Wegen Betrugs strafbar macht sich ein mit Dopingmitteln aufgeflogener Sportler aber nur, wenn er sich damit Vorteile verschaffen will, sagte Maas. Das ist eine Reaktion auf die Sorge vieler Spitzensportler, ihnen könnten verbotene Substanzen untergeschoben werden. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat weiter Vorbehalte gegen das Gesetz. Beschlossen wurde es mit den Stimmen von Union und SPD. Die Grünen stimmten dagegen, die Linke enthielt sich.
Für Bundesinnenminister Thomas de Maizière ist das Gesetz ein großer Schritt nach vorn. „Wir erhoffen uns von dem neuen Gesetz eine erhebliche Wirkung. Es soll abschrecken und gleichzeitig bei der Aufdeckung von kriminellen Doping-Strukturen helfen“, erklärte der CDU-Politiker. Zugleich betonte er: „Ich möchte aber nicht alle Leistungssportler zu potenziellen Dopern machen. Das wäre ungerecht.“ Nach der Zustimmung im Bundesrat könnte das Gesetz noch zum 1. Januar 2016 in Kraft treten.
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De Mazière hofft auf Nachahmer
Auch im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Berichtes der unabhängigen Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada zu einem System des Dopings in Russlands Leichtathletik würde das deutsche Gesetz ein Zeichen setzen. „Das Gesetz ist eine klare Positionierung Deutschlands, Doping im Sport wie bisher klar zu ächten und hiergegen mit allen dem Staat zur Verfügung stehenden Mitteln konsequent vorzugehen“, erklärte de Maizière. Bereits jetzt würden andere Staaten sich für das deutsche Gesetz interessieren. „Sollte unser Gesetz Nachahmung finden, würde mich das freuen.“ (dpa)