Mainz. Die SPD genießt den Streit zwischen den Unions-Schwesterparteien: Sigmar Gabriel hat Angela Merkel sogar ein neues politisches Zuhause angeboten.

  • "Wir geben Frau Merkel, solange sie sozialdemokratische Politik macht, auch Asyl in unserer Partei", so SPD-Chef Gabriel
  • Die zieht eine Verfassungsklage gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung in Betracht
  • Gabriel schoss mit scharfen Worten in Richtung Horst Seehofer

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat auf dem Perspektivkongress seiner Partei über eine Aufnahme von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der SPD sinniert. Angesichts der von der CSU angedrohten Verfassungsklage gegen ihre Flüchtlingspolitik meinte Gabriel am Sonntag in seinem Schlusswort in Mainz, man müsse darüber nachdenken: "Wir geben Frau Merkel, solange sie sozialdemokratische Politik macht, auch Asyl in unserer Partei."

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Von Jochen Gaugele, Jörg Quoos, Miguel Sanches

Wenn CSU-Chef Horst Seehofer nach Karlsruhe ziehe, müsse man sich fragen, "ob die noch alle beieinander haben", schimpfte er. Würde die SPD so einen Rechtsbruch planen, wäre im Land richtig was los. "Inhaltlich müssen wir aufpassen, dass wir uns von denen nicht missbrauchen lassen."

Gabriel war in Rage geraten, weil er zuvor bei der Aufzeichnung eines Interviews für die ZDF-Sendung "Berlin direkt" gefragt worden war, ob er auf Distanz zu Merkel gehe, weil die SPD auf begrenzte Kapazitäten bei den Flüchtlingen hinweise. "Die mediale Welt scheint im Wesentlichen danach zu suchen, welche Probleme wir haben", meinte Gabriel. (dpa)