Mönchengladbach. In der WDR-Arena wurde NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit den Sorgen der Bürger in Bezug auf die Flüchtlingskrise konfrontiert.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat dazu aufgerufen, Flüchtlinge nicht gegen andere Gruppen wie Langzeitarbeitslose auszuspielen. "Diejenigen, die kommen, können eine Chance sein, wenn wir's richtig anpacken", sagte die SPD-Politikerin am Mittwochabend in der Fernsehsendung "Die Flüchtlinge und wir - wie verändert sich unser Land" aus der WDR-Arena in Mönchengladbach. "Wir dürfen nicht zulassen, dass hier einer gegen den anderen ausgespielt wird", sagte sie.
In der Sendung berichtete zum Beispiel ein Zuschauer darüber, dass neben seinem Haus eine Unterkunft mit 320 Flüchtlingen entstanden sei, von denen er sich extrem belästigt fühle. Kraft erwiderte darauf, dass sich Nordrhein-Westfalen in einer schwierigen Situation befinde. Das Land müsse bis Ende des Jahres 200 000 Flüchtlinge aufnehmen. "Wir müssen sie unterbringen", sagte sie. Das könne man nur schaffen, wenn man auf alle Immobilien zurückgreife, derer man habhaft werden könne. Sie versuche aber, auch andere Gruppen nicht zu vergessen, sagte Kraft.
"Bleibt noch Geld für marode Brücken? Wann können unsere Turnhallen wieder genutzt werden?", fragte eine Zuschauerin. Kraft sagte, in NRW seien nur knapp 100 von 6000 Turnhallen von Flüchtlingen belegt. Das Geld für die Flüchtlinge komme aus Steuermehreinnahmen, dafür werde an anderer Stelle nichts weggestrichen. "Wir dürfen nicht an anderer Stelle einsparen, um für Flüchtlinge die nötigen Mehreinnahmen zu finanzieren", sagte sie. (dpa)