Hamburg. Am Hamburger Hauptbahnhof war der Verkehr nach Ausschreitungen linker Demonstranten eingestellt worden. Die Nazidemo bleibt aber verboten.

Am Hamburger Hauptbahnhof war der gesamte Fern- und S-Bahnverkehr am Samstag aufgrund von Ausschreitungen bei Kundgebungen linker Demonstranten eingestellt. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Am Mittag standen sich nach seinen Angaben mehrere hundert Demonstranten und Polizisten am Bahnhof der zweitgrößten Stadt Deutschlands gegenüber. Linke Demonstranten bewarfen einen Zug mit Steinen und attackierten Beamte mit Reizgas. Erst gegen 13.30 Uhr wurde die Sperrung aufgehoben.

Demokraten demonstrieren vor der Bürgerschaft

Zeitgleich demonstrierten auf dem Hamburger Rathausmarkt mehrere tausend Menschen für Vielfalt und Toleranz. "Wir wollen keine Nazis, wir brauchen keine Hooligans und wir brauchen keine Rassisten", sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD). Mit Ausnahme dieser Menschen sei jeder in der Hansestadt willkommen. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) betonte: "Hamburg bekennt Farbe."

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Anlass war eine für den Samstag geplante, aber per Gerichtsbeschluss verbotene Demonstration von Rechtsextremen und Hooligans in Hamburg. Zuletzt wies am späten Freitagabend das Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde der Veranstalter des geplanten "Tags der deutschen Patrioten" ab.

Die Rechtsextremen versuchen nun möglicherweise, auf Bremen auszuweichen. Dort verbot die Polizei alle Ersatzveranstaltungen der Rechten. Sie erließ für alle aus Hamburg anreisenden Teilnehmer ein Betretungsverbot für Bremen. Zudem wurde vorsorglich der Wochenmarkt im Zentrum der Stadt geräumt.

Polizei ließ Wochenmarkt in Bremen räumen

In Bremen hatte die Polizei den Wochenmarkt im Zentrum der Stadt räumen lassen. Hintergrund waren Erkenntnisse, dass die verbotene rechte Demo von Hamburg nach Bremen verlegt werden sollte, sagte eine Sprecherin der Polizei. Zudem könnten auch Gegendemonstranten kommen.

Beamte kontrollierten am Bahnhof ankommende Gruppen. Die Polizei habe alle Ersatzveranstaltungen der Rechten - analog zu Hamburg - verboten, hieß es. Der Markt schließt normalerweise um 14 Uhr. (dpa)