Berlin. Es sind ekelhafte Kommentare: Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckhardt liest Anfeindungen vor. Als Facebook-Kritik hat es eine Schwäche.
Kurz vor dem Treffen mit Bundesjustizminister Heiko Maas wegen Hasskommentaren wächst der Druck auf Facebook. Ein emotionales Video von Katrin Göring-Eckhardt (Grüne) führt eindringlich vor, was sich auf Facebook abspielt. Sie trägt übelste Beleidigungen und Todesdrohungen vor, bei einem Posting bricht sie ab, „nein, das lese ich jetzt nicht vor“. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende fordert zum Teilen des Videos auf und nutzt es für drei Botschaften.
Göring-Eckhardt: „Euer Dreck spornt an. Ihr kriegt mich nicht klein“
Sie mache das für alle, die sich weniger wehren können, erklärt sie in dem Video. „Ich kann in die Öffentlichkeit gehen und sagen, so geht es nicht.“ Mit dem Film richtet sie sich aber auch an die, die solche Hass-kommentare verbreiten: „Euer Dreck spornt an. Ihr kriegt mich nicht klein.“
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Sie liest auch ein Fax vor, nutzt das Video aber auch für eine Attacke gegen Facebook: „Sorgt endlich dafür, dass solche Postings gelöscht werden.“ Das hat allerdings einen kleinen Schönheitsfehler. Die kritisierten Postings hat ihr Büro aber nach dessen Angaben nicht an Facebook gemeldet. Eine solche Meldung ist allerdings Voraussetzung, dass ein Posting überhaupt gelöscht wird, Facebook sucht selbst nicht aktiv nach entsprechenden Inhalten. Fast alles, was Göring-Eckhardt vorliest, widerspricht Facebooks Gemeinschaftsstandards.
Aus dem Büro der Grünen-Fraktionschefin heißt es, man habe es nach entsprechenden negativen Erfahrungen aufgegeben, Inhalte an Facebook zu melden. Facebook wird vielfach dafür kritisiert, Hasskommentare nicht zu löschen, weil sie keinen Verstoß gegen die Gemeinschaftsstandards darstellen.