Kanzlerin Merkel besucht Flüchtlinge nach Ausschreitungen
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Parchim/Nauen. Die Flüchtlinge kommen nicht zur Ruhe. Bewaffnete Männer sind in eine Unterkunft eingedrungen. Merkel besucht am Mittwoch Flüchtlinge in Heidenau.
Nach den Übergriffen auf Flüchtlingsheime besuchen Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch getrennt voneinander Unterkünfte in Berlin und im sächsischen Heidenau. Merkel (CDU) will in Heidenau mit Flüchtlingen, Helfern und Sicherheitskräften sprechen.
Flüchtlinge in DeutschlandRechtsextremisten hatten in der Kleinstadt bei Dresden Asylbewerber bedroht und Polizisten angegriffen. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte den Ort bereits am Montag besucht und die Angreifer als "Pack" bezeichnet. Seither sieht sich die SPD-Zentrale mit rassistischen Reaktionen konfrontiert. Merkel wurde vorgeworfen, zu lange zu den Ausschreitungen geschwiegen zu haben.
Gauck will sich im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf über die Lage der Flüchtlinge und die Arbeit der Helfer informieren. In dem Gebäude leben derzeit über 500 Menschen. Gauck bezeichnete fremdenfeindliche Aktionen gegen Flüchtlinge als widerwärtig.
Männer dringen mit Messer in Flüchtlingsheim ein
Mit einem Messer sind zwei betrunkene Männer in eine Flüchtlingsunterkunft in Parchim eingedrungen. Wie die Polizei mitteilte, verschafften sich die beiden am späten Dienstagabend Zutritt zu dem Gelände. Mehrere Bewohner der Unterkunft hielten sich zu diesem Zeitpunkt im Außenbereich auf und bemerkten, dass einer der Männer ein Messer mit einer 20,5 Zentimeter langen Klinge bei sich trug. Sie brachten sich in Sicherheit und informierten den Wachdienst.
Die beiden Männer ergriffen die Flucht, wurden aber kurze Zeit später von der Polizei gestellt und in Gewahrsam genommen. Ein Test ergab, dass beide über zwei Promille Alkohol im Blut hatten. Bei der Blutentnahme sollen sie fremdenfeindliche Kommentare geäußert haben. Ermittelt wird gegen sie wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Hausfriedensbruch.
Nach Brand in Nauen Sonderkommission im Einsatz
Nach dem Brand in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Nauen (Havelland) hat die Brandenburger Polizei eine Sonderkommission gebildet. Darin würden 40 Beamte arbeiten, sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Dienstagabend dem Rundfunk Berlin-Brandenburg. Es werde alles getan, um die Täter zu fassen, sollte es sich um Brandstiftung gehandelt haben. Er gehe davon aus, dass sie schnell einer harten Strafe zugeführt werden können.
Die Ermittlungen zur Brandursache werden intensiviert. Von Mittwochmorgen an kommen auch Spürhunde aus Berlin zum Einsatz. Davon erwarteten sich die Ermittler des Landeskriminalamtes Klarheit darüber, ob es sich um Brandstiftung handelte. Der Einsatz der Hunde ist erst möglich, wenn der Brandgeruch verflogen ist.
Die Ermittler hatten bereits weitgehend ausgeschlossen, dass das Feuer in der Sporthalle eines Oberstufenzentrums durch einen technischen Defekt ausgebrochen war. Wann konkrete Ergebnisse zur Brandursache vorliegen werden, war am Mittwochmorgen noch unklar. Innenminister Schröter hatte zunächst von Mittwochmittag, später aber von Donnerstag gesprochen. (dpa)
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