Düsseldorf. Die Städte bringen viele Flüchtlinge in Turnhallen unter. Kein Ort zum Wohlfühlen, aber es gibt einen großen Vorteil: Es gibt Duschen und Toiletten.

Fast 7000 Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen sind derzeit in rund 50 Sporthallen untergebracht. Das ergibt sich aus einem Bericht des Innenministeriums für den Innenausschuss des Landtags. Von diesen rund 50 Hallen stehen 39 normalerweise für den Sportunterricht an Schulen zur Verfügung.

Flüchtlinge in DeutschlandDas Ministerium nennt vor allem einen Grund dafür, dass die Kommunen Flüchtlinge oft in Turnhallen unterbringen, wenn kurzfristig eine Lösung gefunden werden muss: Die Gebäude können schnell hergerichtet werden und sanitäre Anlagen sind bereits vorhanden. Sanitärcontainer seien nämlich inzwischen europaweit zur Mangelware geworden, teilt das Ministerium mit.

Es sei zwar das Ziel, Flüchtlinge in regulären Unterkünften oder Zelthallen unterzubringen, heißt es in dem Bericht. Doch angesichts der steigenden Flüchtlingszahl könne die Nutzung von Sporthallen auch künftig nicht ausgeschlossen werden. Das Ministerium verweist auf die Entwicklung der vergangenen drei Monate: Im Mai wurden NRW nach dem bundesweiten Verteilungsschlüssel 6721 Flüchtlinge zugewiesen, im Juni waren es schon 9452 und im Juli 16.273. (dpa)