Düsseldorf. . NRW wird nach Überzeugung des Naturschutzbunds Deutschland wieder “Wolfsland“. Der Mensch brauche die absehbare Wiederansiedlung nicht zu fürchten.

Der Naturschutzbund (Nabu) ist überzeugt, dass in den nächsten drei Jahren die ersten Wolfsrudel in NRW leben werden. Nabu-Landeschef Josef Tumbrinck hält hier mindestens zehn Rudel für dauerhaft lebensfähig. Dabei könnten sich Wölfe im ganzen Land ansiedeln – auch im Umfeld der Großstädte.

Tiere scheuen den Kontakt zu Menschen

Aus Sicht Tumbrincks braucht der Mensch die Rückkehr der Wölfe nicht zu fürchten. Schließlich scheuten die Tiere den direkten Kontakt. Ein erster Wolf wurde nach dem Jahreswechsel in Ostwestfalen gesichtet, später zeigte sich auch in Siegen-Wittgenstein ein Wolf. In Niedersachsen gibt es bereits fünf Rudel mit 22 Jungen. Die meisten Wölfe kommen über Polen und Ostdeutschland in den Westen.

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Das NRW-Umweltministerium arbeitet bereits an einem „Wolfs-Management“, um das Zusammenleben von Wolf und Mensch zu regeln. Für die Neuansiedlung der Wölfe ist ein Aussetzen oder Anfüttern nicht nötig. Schäden hält der Nabu für begrenzbar – für Beutetiere wie Schafe und Wild sollen Besitzer entschädigt werden. Wölfe leben paarweise und haben bis zu sieben Junge, die nach einem Jahr vertrieben werden.

Feldhamster vom Aussterben bedroht

Sorge bereitet den Umweltschützern auch die Zukunft der vom Aussterben bedrohten Feldhamster. Ohne Schutz sterbe die Art in den nächsten zwei Jahren aus, warnte Tumbrinck. Die rot-grüne NRW-Landesregierung soll deshalb der Gemeinde Zülpich die „rote Karte“ für ein neues Baugebiet zeigen.

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Weil dort die letzten Feldhamster in NRW leben, braucht Zülpich für den Neubau eine Ausnahmegenehmigung der unteren Landschaftsbehörde. Die soll Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) auch gegen Proteste in Zülpich aus Sicht des Nabu ablehnen.