Meschede. .
Der Wolf ist da, mitten im Sauerland. Oberhalb von Meschede hat ihn Josef Schulte-Stiefermann aus Arnsberg über längere Zeit beobachten können. Es ist die erste Begegnung mit einem Wolf im Hochsauerlandkreis. Bei der Unteren Jagdbehörde im Mescheder Kreishaus stuft man die Beobachtung als „absolut glaubwürdig“ ein, so Kreissprecher Martin Reuther.
Josef Schulte-Stiefermann wollte nach seinem Urlaub in seinem Jagdrevier eigentlich nur nach dem Rechten schauen. Der 65-Jährige war deshalb gegen 19.30 Uhr auf einem Motorroller unterwegs, machte dann den Motor aus, um sich nach Wildschwein-Schäden umzuschauen, stand dabei gegen den Wind.
Kurz darauf trat der Wolf vor ihn, etwa 150 Meter entfernt. Der Jäger dachte deshalb zunächst an einen Hund, verwarf den Gedanken aber am Ende schnell angesichts des grauen Tieres mit der auffallenden, waagerechten Schwanzhaltung: „Der trabte dann vor mir weg“.
Ob der Wolf hier lebt oder auf Durchreise war, ist vollkommen offen. Wölfe haben riesige Territorien. Seit 47 Jahren hat Josef Schulte-Stiefermann den Jagdschein: „Ich habe schon viel erlebt. Das aber noch nicht. Das war, wie in einer anderen Welt.“