Washington. Er provoziert, beschimpft und legt sich mit (fast) allen an. Doch die Amerikaner mögen's offenbar: Der Milliardär Donald Trump liegt in Umfragen vorn.

Trotz seiner umstrittenen Auftritte hat der milliardenschwere republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump in einer neuen Umfrage den Vorsprung auf seine Mitbewerber ausgebaut. Nach einer Befragung im Auftrag der "Washington Post" und des Senders ABC News äußerten 24 Prozent Unterstützung für Trump und 12 Prozent für den einstigen Spitzenreiter Jeb Bush. An zweiter Stelle lag der Gouverneur des Bundesstaates Wisconsin, Scott Walker, mit 13 Prozent. Befragt wurden potenzielle republikanische oder parteilose Wähler.

In den USA wird im November 2016 ein neuer Präsident gewählt. Am Dienstag wollte Ohios Gouverneur John Kasich ebenfalls ins Rennen einsteigen, womit sich die Zahl der offiziell kandidierenden Republikaner sich auf 16 erhöht.

Trump spottet über Kriegsveteran McCain

Trump hat in einer Mischung aus Provokateur und Clown mit stark umstrittenen, negativen Äußerungen über Mexikaner Schlagzeilein gemacht. In der vergangenen Woche sprach der Geschäftsmann und TV-Star dann dem prominenten Senator und Vietnamkriegs-Veteranen John McCain ab, ein Kriegsheld zu sein. Der damalige Kampfflieger McCain war abgeschossen, gefangen genommen und wiederholt von den Nordvietnamesen gefoltert worden. Der Kommentar Trumps löste sowohl bei den Konservativen als auch bei Demokraten Entrüstung aus, mehrere Politiker fordern eine Entschuldigung Trumps.

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Die fragwürdigen Kommentare haben auch Auswirkungen auf seine Geschäfte. Wegen seiner fremdenfeindlichen Kommentare haben der spanischsprachige Fernsehsender Univision und der TV-Sender NBC ihre Zusammenarbeit mit Trump beendet. So sollen die Wahlen zur Miss USA und Miss Universe, die Trump produziert, künftig nicht mehr bei NBC ausgestrahlt werden.

New York lässt die Geschäfte ruhen

Auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio kündigte an, dass die Metropole von Geschäften mit Trump in Zukunft absehen werde. Bestehende Verträge könnten trotz der umstrittenen Äußerungen Trumps aber nicht aufgelöst werden, sagte de Blasio nach einem CNN-Bericht. (dpa)