Duisburg. . Der Videoblogger Florian Mundt ist ein Star im Internet und bringt Politk an die jungen Leute. Am Freitag spricht er mit Angela Merkel. Nervös macht ihn das offenbar nicht.
Er trägt T-Shirts und Kappe. Verstellt seine Stimme. Sagt „wie geil ist das denn...“ oder „Fuck you“. Begrüßt seine Zuschauer mit „Ladys und Gentlenerds“. Alles kommt bei ihm zack, zack. Er selbst sagt über sich: „Es wäre extrem anstrengend, wenn ich den hibbeligen, wild gestikulierenden Typen nur spielen würde. Das bin ich.“
LeFloid, mit bürgerlichem Namen Florian Mundt, 27 Jahre alt, darf am Freitag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) interviewen. Der Youtuber, wie sich Videoblogger nennen, die auf Youtube senden, ist ein Star im Internet. Seine Videos produziert er in seinem Schlafzimmer.
LeFloid will mit „der Angela ein wenig schnacken“
Mehr als eine Millionen Menschen, vor allem zwischen 16 und 24 Jahre alt, schauen sie sich regelmäßig an. Er hat 2,6 Millionen Follower bei Youtube. LeFloid spricht über Politik, bringt die Dinge nicht ungeschickt auf den Punkt – und schafft es so, dass sich junge Menschen dafür interessieren. LeFloid scheint das Gespräch mit der mächtigsten Frau der Welt nicht nervös zu machen. Das Interview, das er am Montag hochladen wird, kündigte er am Ende seines aktuellen Videos so an: „Am kommenden Freitag habe ich einen Termin mit einer jungen Frau.“
Auch interessant
Er will mit „der Angela ein wenig schnacken“ und bittet seine Fans unter dem Hashtag #NetzFragtMerkel um Fragen, die er der Kanzlerin stellen kann. Viele fragen nach Griechenland, der Homo-Ehe oder der AfD. Jemand will wissen: „Hast du WhatsApp?“ Ein anderer fragt: „Was macht so eine junge und attraktive Dame wie Sie im Bundestag?“
Junge Menschen erreichen - das macht Sinn
Das Interview mit LeFloid überrascht ein wenig, gilt Merkel doch als Politikerin, die nichts tut, was sie nicht kontrollieren kann. Ihr Umfeld wird der Kanzlerin zu diesem Interview geraten haben, weil sie so junge Menschen anspricht, die sie über die Tagesschau nicht mehr erreicht. Das macht auch zwei Jahre vor dem nächsten Bundestagswahlkampf Sinn.
Man darf also gespannt sein: Sagt LeFloid auch in Gegenwart von Merkel Sätze wie „fick doch die Wand an“? Und wenn ja: Wie wird Merkel reagieren?