Mit einem Twitter-Kommentar hat der Comedian einen Debatten-Sturm in sozialen Netzwerken verursacht. Ein User empfiehlt, “die Fresse zu halten“.
Dieter Nuhr sorgte wieder einmal für großen Wirbel bei Twitter. Thema ist – wie kann es anders sein – die griechische Schuldenkrise. „Meine Familie hat demokratisch abgestimmt: Der Hauskredit wird nicht zurückgezahlt. Ein Sieg des Volkswillens!“, twitterte der Comedian am späten Sonntagabend. Der Beitrag erreichte bis Dienstagmorgen über 1300 Retweets und wurde mehr als 2100 mal favorisiert. Neben diesen vielen virtuellen Schulterklopfern melden sich aber auch viele zu Wort, die diese Provokation einfach nur unnötig und geschmacklos finden.
„@dieternuhr Populistisches Bashing? Bewerben Sie sich doch als Praktikant bei Michael Spreng. Dann haben wir endlich Nachwuchs im Pöbeln“, macht ein User auf Twitter seinem Ärger Luft. Ein anderer kommentiert: „Bitte halten Sie sich an ihren alten und einzigen guten Spruch: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.“
Bereits Ende Juni zog Dieter Nuhr auf Twitter über die Griechenland-Krise her: „In Griechenland hat der Wähler beim letzten Mal offenbar den Selbstzerstörungsknopf gedrückt“, und „Wer sich ärgern möchte, sollte eine volle Flasche Olivenöl auf den weißen Sandsteinboden werfen“. Beide Äußerungen riefen jedoch nicht annähernd ein so großes Echo hervor, erreichten gerade einmal 92 bzw. 64 Retweets.
130.000 Likes auf Facebook
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Auch auf Facebook löste Nuhrs Scherz vom Sonntag eine flammende Diskussion aus: Mehr als 130.000 Personen gefällt der Beitrag, über 23.600 User teilten die Nachricht auf ihrer Pinnwand, knapp 3000 kommentierten. Manche äußerten sich ähnlich polemisch wie der 54-jährige Comedian, andere finden seine Aussage schlicht unsachgemäß. So schreibt ein User: „Da hat jemand nicht richtig aufgepasst. Wenn, dann müsste es heißen: Meine Familie hat demokratisch gegen die verlangten Sparauflagen unserer Bank entschieden. Wenn man zu dem Ganzen etwas zu sagen hat, dann Bitteschön auch sachlich und fundiert.“
Am Abend reagierte der Kabarettist auf die Diskussion und versuchte, seine Sicht der Dinge klarzustellen. "Dass es den Griechen schlecht geht, ist mir bekannt und extrem erschütternd", schrieb Nuhr auf seiner Facebook-Seite, "aber 200 Jahre Ausbeutung und Korruption abzulösen durch primitiven Antikapitalismus ist so ziemlich das Dümmste, was man tun kann. Mein Tipp wäre: ein Finanzamt aufbauen, das den Namen verdient, und Korruption bekämpfen, anstatt die anzupissen, die genau dabei helfen wollen."