Saarbrücken. Was hat Oskar Lafontaine vor? Der Rückzug aus der Bundestagsfraktion kam überraschend, nach Zeitungsberichten plant der Linke-Politiker auch den Abscheid von der Landespolitik. Er wolle nicht die ganze Legislaturperiode Fraktionschef der Saar-Linken bleiben. Die Partei dementiert.
Die Saar-Linken haben Berichte über einen angeblich geplanten vorzeitigen Rückzug von Fraktionschef Oskar Lafontaine aus dem neu gewählten Saarbrücker Landtag dementiert. Lafontaine sei als Fraktionschef gewählt worden und das sei «gut so», sagte Landesparteisprecherin Birgit Huonker am Mittwoch auf ddp-Anfrage. «Alles andere ist reine Spekulation», ergänzte sie.
Medien hatten raschen Rückzug Lafontaines angekündigt
Die «Tageszeitung» (Mittwochausgabe) hatte unter Berufung auf die Linke-Fraktion berichtet, der 67-jährige Lafontaine werde nicht für die ganze Legislaturperiode Fraktionschef bleiben und auch sein Landtagsmandat wohl bald niederlegen. Ein Termin für Lafontaines Rückzug stehe aber noch nicht fest.
Lafontaine war Anfang September zum Fraktionschef der Linken im saarländischen Landtag gewählt worden. Dabei hatte er angekündigt, dieses Amt zumindest bis zur Bildung einer neuen Landesregierung wahrzunehmen. Kurz darauf war Lafontaine von seinem Posten als Vorsitzender der Bundestagsfraktion zurückgetreten.
Nach der Entscheidung der Saar-Grünen für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP zur Bildung einer «Jamaika»-Koalition hatte Lafontaine dann offen gelassen, ob er das Amt des Fraktionschefs beibehalten wolle. Er werde dies «in Ruhe» überlegen. Zuzeit befindet er sich im Urlaub. (ddp/afp)