Essen. Die Zahl der zulassungsbeschränkten Fächer in NRW sinkt, besonders an der Universität Duisburg-Essen. Doch es gibt auch andere Beispiele.
Für viele Abiturienten, die sich in diesen Wochen um einen Studienplatz bewerben, ist es eine gute Nachricht: Bundesweit sind zum kommenden Wintersemester weniger Studiengänge zulassungsbeschränkt. Nach einer Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) sind zum Wintersemester 2015/16 noch 42 Prozent aller Studiengänge mit einem Numerus clausus (NC) belegt. Zwei Jahre zuvor waren es fast 50 Prozent.
Noch günstiger sieht die Lage für Studienmbewerber in Nordrhein-Westfalen aus. Hier haben noch knapp 38 Prozent aller Studiengänge einen NC. Damit sank die Quote im Vergleich zum Wintersemester 2013/14 um beinahe zehn Prozent. Die Auswertung sagt indes nichts über den verlangten Noten-Schnitt aus. Die Bewerbungsfrist für NC-Fächer endet am 15. Juli.
Furcht vor einem „Horror-NC“
Von einem „Horror-NC“ war zuvor die Rede, die Hochschulen in NRW würden überschwemmt. So lauteten die Warnungen vor einem Studentenansturm, als vor zwei Jahren wegen der verkürzten Gymnasialzeit gleich zwei Abiturjahrgänge die Schulen verließen. Heute zeigt sich, dass die Bemühungen von Politik und Hochschulen für den Ausbau der Studienplätze gefruchtet haben, denn die Zahl der zulassungsbeschränkten Studiengänge ist landesweit gesunken. Das bedeutet, dass die Hürden vor den Hörsälen etwas niedriger geworden sind.
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37,8 Prozent aller Studiengänge in NRW sind im kommenden Wintersemester mit einem NC belegt. Zum Vergleich: In Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen oder Rheinland-Pfalz ist es besonders leicht, einen Studienplatz zu erhalten. Abiturienten können sich zumeist einfach einschreiben, egal, wie ihr Abizeugnis ausgefallen ist. Dagegen ist es in Hamburg – fast 70 Prozent aller Studiengänge haben einen NC – oder Bremen (65 %) extrem schwer, ergab die Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE).
Uni Duisburg-Essen schraubt Zahl der NC-Fächer herunter
Zwar sind die Chancen in NRW relativ gut, doch kommt es auch hier auf das Fach an. Schwer haben es Bewerber in den Bachelor-Studiengängen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Hier stieg die Quote deutlich um zehn Prozent auf hohe 71 Prozent an. Gesunken ist die Quote der zulassungsbeschränkten Studiengänge in Mathematik und Naturwissenschaften sowie in den Bachelorstudiengängen Sprach- und Kulturwissenschaften.
Auch im Ruhrgebiet bietet sich ein differenziertes Bild. So sind an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen 29 von 53 Studiengängen zulassungsbeschränkt (45%). An der Ruhr-Uni Bochum sind nahezu alle Bachelorstudiengänge (54 von 59) mit einem NC belegt. Dagegen hat die Uni-Duisburg-Essen den NC zuletzt drastisch heruntergefahren. Waren im Wintersemester 2013/14 noch 84 Prozent aller Bachelor-Studiengänge zulassungsbeschränkt, sind es im kommenden Winter weniger als 25 Prozent, teilt die Uni mit.