Athen. Griechenlands Regierungschef Tsipras pokert weiter mit den internationalen Gläubigern. Es sei offen, ob sein Land die nächste IWF-Rate zurückzahlt.
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will sich Medienberichten zufolge nicht mehr auf eine Rückzahlung der Tilgungsrate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) festlegen. Das habe er bei einem Treffen am Dienstag den Chefs der beiden kleinen pro-europäischen Oppositionsparteien To Potami und Pasok (Sozialisten) gesagt, berichteten griechische Medien weiter.
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Tsipras behalte sich als eine Option vor, die am 30. Juni fällige, gebündelte Tilgungsrate an den IWF in Höhe von knapp 1,6 Milliarden Euro nicht zu bezahlen, falls es bis Ende des Monats zu keiner Einigung mit den Gläubigern kommen sollte.
Die Regierung reagierte zunächst nicht auf diese Berichte, die nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Kreisen der beiden kleinen Parteien an die Presse durchsickerten. Im Kampf gegen die Zahlungsunfähigkeit hatte sich Athen Anfang Juni eine kurze Atempause verschafft. Alle drei im Juni fälligen Kreditraten sollen gebündelt zum Monatsende von Athen überwiesen werden.
Grosse-Brömer: Notfalls ist ein "Grexit" hinzunehmen
Griechenland muss nach Ansicht des CDU-Politikers Michael Grosse-Brömer aus der Eurozone austreten, wenn die Regierung in Athen sich nicht an die Regeln zur Überwindung der Schuldenkrise hält. "Notfalls ist ein Grexit hinzunehmen", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer am Dienstag in Berlin.
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Er betonte, Deutschland wolle Griechenland im Euro halten. Aber: "Die griechische Regierung hat es in der Hand, ob es zum Grexit kommt oder nicht. (...) Die Verweigerungshaltung von Tsipras und Co ist für mich nur noch schwer nachzuvollziehen", sagte er. "Ich bin mir nicht mehr sicher, ob die griechische Regierung wirklich Schaden von ihrem Volk abhält."
Finanzminister der Eurogruppe beraten zum Schuldendrama
Die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt äußerte sich vorsichtiger: "Ich glaube schon, dass alles versucht werden muss in Gesprächen und Verhandlungen, eine Lösung zu finden. Allerdings kann das nicht heißen: Hilfe um jeden Preis." Über einen "Grexit" müsse Griechenland entscheiden. "Dann wird es auf jeden Fall Turbulenzen geben." Es mache aber keinen Sinn, zu spekulieren."
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Der nächste Schritt in dem Schuldendrama ist ein Treffen der Eurogruppe der Finanzminister an diesem Donnerstag in Luxemburg. Politiker befürchten, dass es auch da keine Weichenstellungen für das griechische Spar- und Reformprogramm gibt. Am 30. Juni läuft das schon zweimal verlängerte Hilfsprogramm für Griechenland aus. Ohne Einigung droht Griechenland der Staatsbankrott. (dpa)