Washington. Die USA haben Samstagnacht einen Luftangriff auf den Terroristen Mokhtar Belmokhtar geflogen. Arabische Medien berichten vom Tod des Islamisten.
Einer der meistgesuchten Top-Terroristen soll bei einem US-Luftangriff in Libyen getötet worden sein. Der Islamisten-Anführer Mokhtar Belmokhtar (43) sei bei einer Kommandoaktion im Osten des Landes ums Leben gekommen, berichtete der arabische Sender Al-Dschasira am Montag unter Berufung auf die international anerkannte libysche Regierung in Tobruk. Belmokhtar galt als einer der wichtigsten Anführer der Terrorgruppe Al-Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi).
Das US-Verteidigungsministerium hat den Tod nicht bestätigt, sondern lediglich die Kommandoaktion. Belmokhtar - in der Vergangenheit schon mehrmals für tot erklärt - war bisher immer wieder aufgetaucht. Der 43-jährige gebürtige Algerier war unter anderem für die Geiselnahme in einer Gasförderanlage in Südalgerien im Jahr 2013 mit mindestens 35 Toten verantwortlich.
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USA hatten Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf Belmokthar ausgesetzt
Das US-Militär in Washington bestätigte bislang lediglich, dass der Luftangriff in Libyen Belmokhtar gegolten habe. Dieser stelle eine ständige Gefahr für US-Bürger dar, teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington am Sonntag mit. Er äußerte sich zunächst nicht dazu, ob Belmokhtar bei dem Einsatz in der Nacht auf Sonntag getötet wurde. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt.
"Die libysche Regierung im Osten des Landes bestätigte, dass US-Kampfflugzeuge bei einer Mission Luftangriffe geflogen haben, die zum Tod des Terroristen Belmokhtar geführt haben", hieß es hingegen am Montag bei Al-Dschasira.
Belmokthar soll seine Aktionen durch Zigarettenschmuggel finanziert haben
Der Al-Kaida-Veteran Belmokhtar war Anführer der Organisation Al-Murabitun. Diese war vor wenigen Jahren aus dem Zusammenschluss zweier nordafrikanischer Dschihadistengruppen hervorgegangen. Belmokhtar soll seine terroristische Aktivitäten zum Teil durch Zigarettenschmuggel finanziert haben. Er habe unter anderem den Spitznamen "Mr Marlboro" gehabt, berichtete Al-Dschasira.
In Libyen gibt es vier Jahre nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi zwei rivalisierende Regierungen und zahlreiche Milizen. Das Machtvakuum nutzen Dschihadisten aus: So sind auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und das Terrornetzwerk Al-Kaida in dem Land. (dpa)