Washington. Zwei Unbekannte haben am Sonntag am Rande einer anti-islamischen Veranstaltung im US-Staat Texas das Feuer eröffnet. Sie wurden dann von Polizisten erschossen.
Geert Wilders, der radikale Islam-Gegner aus den Niederlanden, hatte seine Rede im Curtis Culwell Center in Garland schon beendet, da knallten auf dem Parkplatz vor dem Veranstaltungszentrum 20 Kilometer vor Dallas im US-Bundesstaat Texas Schüsse.
Aus einem Auto, das vor dem Schauplatz einer umstrittenen Ausstellung über kritische Karikaturen des Propheten Mohammed vorgefahren war, wurde am Sonntagabend ein Wachmann angeschossen. Polizisten, die bei der Veranstaltung anwesend waren, erwiderten umgehend das Feuer. Sie töteten die beiden männlichen Angreifer, über deren Identität Herkunft und Motiv bislang offiziell nichts bekannt ist, wie die Zeitung „Dallas Morning News“ berichtete.
Leichen der mutmaßlichen Angreifer nach Stunden noch nicht fortgebracht
Mehrere Fernsehsender zeigten am Abend aus dem Hubschrauber aufgenommene Bilder, auf denen noch Stunden nach dem Zwischenfall zwei reglos am Boden liegende Körper zu sehen waren. Der Verdacht, dass die Täter auch Bomben mit sich führten, bestätigte sich laut Behörden zunächst nicht. Vorsichtshalber wurden Geschäfte im näheren Umkreis geräumt.
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Wie Garlands Bürgermeister Douglas Athas sagte, sollte bei der Veranstaltung aus 350 Einsendungen die beste Mohammed-Karikatur ausgewählt und mit 10.000 Dollar prämiert werden.
Initiative hatte niederländischen Islam-Gegner Wilders eingeladen
Initiator war die „American Freedom Defense Initiative“. Sie ist unter ihrer radikalen Sprecherin Pamela Geller landesweit bekannt geworden, als es darum ging, am Schauplatz der Anschläge vom 11. September 2001 in New York ein islamisches Zentrum zu verhindern.
In Garland wollte Geller, die eigens 40 Sicherheitskräfte angeheuert hatte, in Anwesenheit des in Europa einschlägig bekannten Islam-Kritikers Geert Wilders nach eigenen Angaben „ein Zeichen für die Meinungsfreiheit setzen“.
Bundespolizei FBI ermittelt zu Hintergründen des Angriffs
Zum Tatzeitpunkt hielten sich nach Polizeiangaben 75 Besucher in der Ausstellung auf. Die Räume wurden evakuiert, die Menschen in einer nahe gelegenen Schule untergebracht. Alle blieben unversehrt. Laut Polizei erlitt Bruce Joiner, der angeschossene Wachmann, leichte Verletzungen am Bein und konnte kurz darauf aus dem Krankenhaus entlassen werden.
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Die in New York ansässige „American Freedom Defense Initiative“ hatte das Veranstaltungszentrum in Texas bereits eine Woche nach dem Terror-Angriff auf „Charlie Hebdo“ in Paris gebucht, bei dem im Januar zwölf Menschen starben. Das Satire-Magazin hatte den Islam verspottet und Mohammed karikiert. Muslimische Verbände in Texas hatten die Vermietung des Curtis Culwell Centers bis zuletzt kritisiert. Mit der Ausstellung werde die Figur des Propheten Mohammed verhöhnt und Blasphemie unterstützt, erklärten sie.
Um die Hintergründe der Ereignisse in Garland zu klären, wurde die Bundespolizei FBI eingeschaltet.